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Illegaler Müll Illegaler Müll in der Natur im Raum Aschersleben: Warum die Aufklärungsrate so gering ist

Von Katrin Wurm 25.09.2019, 07:56
Hinter dem Ortsausgang Aschersleben in Richtung Hecklingen bot sich dieses Bild.
Hinter dem Ortsausgang Aschersleben in Richtung Hecklingen bot sich dieses Bild. Gehrmann

Aschersleben - Vier große Gefriertruhen und viel anderer Müll - einfach achtlos in der Natur entsorgt. Dieses Bild bot sich auf der Verlängerung der Hecklinger Straße, hinter dem Ortsausgang Aschersleben in Richtung Hecklingen.

Das Erschreckende: Immer mehr Meldungen gehen beim Salzlandkreis - Fachdienst Natur und Umwelt - ein. Erreichten den Fachdienst 2015 noch 142 Meldungen, waren es 2018 schon 449 Meldungen zu illegal entsorgtem Müll.

An Feldwegen, im Wald, auf Brachflächen und in alten Silos wird Müll abgekippt

„Müll wird leider immer wieder entlang gut ausgebauter Feldwege, in Waldstücken, auf Brachflächen oder in landwirtschaftlichen Siloanlagen entsorgt“, sagt Marianne Bothe, Sprecherin des Salzlandkreises. Vor allem Bauschutt, Baustellenabfälle, Reifen, Asbest, Fahrzeugteile und Haus- und Sperrmüll würden illegal in der Natur entsorgt werden.

Werden Schadstoffe, wie Asbest, gefunden, gestalte sich die Entsorgung noch aufwendiger, denn dann kommt nicht unbedingt - wie in den meisten Fällen - der Kreiswirtschaftsbetrieb zum Einsatz. Gefahrstoffe müssen nämlich von speziell gekennzeichneten Unternehmen entsorgt werden. Das treibt die Kosten für die Entsorgung nach oben.

„Die durch wilde Müllbeseitigung verursachten Kosten liegen im sechsstelligen Bereich und werden umgelegt. Jeder Gebührenzahler muss sie mittragen“, erklärt Kreissprecherin Marianne Bothe.

Die Kosten werden umgelegt, jeder Gebührenzahler im Salzlandkreis muss sie mittragen

Die Aufklärungsquote dieser Umweltsünden ist gering. „2018 waren 449 Meldungen illegaler Abfälle eingegangen. In 30 Fällen konnte ein Verursacher zugeordnet werden“, so Marianne Bothe.

Eine Chance gebe es nur, wenn Zeugen beobachten, wie der Müll abgelegt wird oder im Müll Adressen oder Namen gefunden werden - doch auch ein Adressfund genüge nicht als sicherer Nachweis. „Da illegale Entsorgungen meist im Schutz der Dunkelheit und unbeobachtet stattfinden, ist eine lückenlose Beweisführung oftmals nicht möglich“, weiß Bothe.

Wer illegal Müll in der Natur entsorgt, den können teilweise hohe Bußgelder treffen. Wer zum Beispiel Bauschutt entsorgt, kann mit einer Strafe von bis zu 1500 Euro rechnen. Pro einzelnen Spermüll-Gegenstand können bis zu 300 Euro fällig werden, ist dem Bußgeldkatalog zu entnehmen.

(mz)

Auf dem Wertstoffhof können einige Abfälle abgegeben werden.
Auf dem Wertstoffhof können einige Abfälle abgegeben werden.
Gehrmann