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Hubertusmesse in Mehringen Hubertusmesse in Mehringen: Im Klang der Jagdhörner

Von Ingeburg Pocklitz 28.10.2013, 17:57
Die Jagdhornbläser aus Heiligenthal.
Die Jagdhornbläser aus Heiligenthal. Frank Gehrmann Lizenz

Mehringen/MZ - – Am Sonntag erklommen zahlreiche Besucher den kleinen Hügel zur Mehringer Kirche, und Pfarrer Matthias Kipp sagte, dass er sich in jedem Herbst auf den Dankgottesdienst der Jägerschaft zu Ehren des heiligen Hubertus freue. Die Überlieferung besagt, dass Hubertus, ein junger Adliger, nach dem Verlust seiner geliebten Frau nur noch Betäubung im wahllosen Jagen fand, bis ihm eines Tages ein Hirsch mit einem Kruzifix im Geweih erschien. Hubertus erkannte, dass auch die Tiere zu den schützenswerten Geschöpfen Gottes gehören, er wirkte fortan hegend und pflegend, ging in ein Kloster und wurde Bischof von Lüttich. Seit Jahrhunderten gilt Hubertus als Schutzpatron der Jagd, der Natur und Umwelt.

In Mehringen fand die Messe zum siebenten Mal in Folge statt, die Jagdhornbläser aus Heiligenthal sind von Anfang an dabei, und ihr glockenreines Spiel „ist immer ein magisches Erlebnis“, wie Gerd Brennecke, stellvertretender Vorsitzender der Kreisjägerschaft Aschersleben und Initiator, formulierte. Er zitierte aber auch die Anfangsworte eines Jägerspruchs: „Es ist des Jägers Ehrenschild, dass er hegt und schützt sein Wild…“ Im Zeichen dieser Mahnung, verantwortungsvoll mit der Natur und den Tieren umzugehen, stand die gesamte Messe, und die Bläsergruppe unter Leitung von Manfred Holzer gab mit den alten und eigens für die Hubertusmessen komponierten Werken dem Gottesdienst eine sehr festliche Prägung.

Die Musiker waren noch nicht zu sehen, als der Klang der Jagdhörner draußen vor der Kirche den geschmückten Innenraum erfüllte, die Glocken nahmen die feierliche Stimmung auf und eröffneten die Messe mit ihrem Geläut. Als Ausgangspunkt seiner Predigt wählte Pfarrer Kipp die beiden Versprechen Gottes, die er Noah nach der großen Sintflut gab: Ihr dürft das Fleisch der Tiere essen; ich werde die Welt nicht noch einmal zerstören. Der Pfarrer wies darauf hin, dass mit dem Essen von Fleisch nicht gemeint sein könne, tausende Hühner zusammenzupferchen, um besonders billig zu produzieren; und die Welt zu zerstören, das könne die Menschheit inzwischen selbst, wenn sie nicht verantwortungsvoll mit ihr umgehe. Die Jagd so zu praktizieren, dass Wälder und Felder keinen Schaden durch zu viel Wild nehmen, die Verantwortung für die Natur ernst zu nehmen, das war der Grundtenor, und in sein Gebet schloss Kipp Jäger, Tiere, Bauern, Gärtner, Züchter und Tierärzte ein.