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Handball Handball: Sicherer Rückhalt

Von tobias grosseAutor 13.01.2014, 19:24
Ein Spieler hält einen Handball in der Hand.
Ein Spieler hält einen Handball in der Hand. DPA Lizenz

aschersleben/MZ - Dass der HC Salzland 06 über eine, für einen Aufsteiger, sehr starke Deckung verfügt, sollte sich bei den Teams und Fans der 3. Liga Ost herumgesprochen haben. Wenn nicht, beweisen folgende Fakten diese These: Der Tabellenzweite Travemünde? Schlechter. Der Tabellenvierte Leipzig? Schlechter. Der Tabellenfünfte Owschlag? Schlechter. Der Tabellensechste Henstedt-Ulzburg? Gleich gut. So stellte das Team von Nils Lässing nach der Hinrunde die fünftbeste Abwehr der Liga. Man kann also getrost vom Herzstück des Teams sprechen. Doch was die Wildgänse an diesem Sonntag in der Paul-Merkewitz-Halle in Staßfurt zeigten, war nochmals eine Steigerung. So stand am Ende ein Heimsieg mit gerade einmal 16 Gegentoren auf der Anzeigetafel.

Wismar verzweifelt an Klauß

Und für diesen Wert, der in dieser Spielzeit bisher nur einmal vom Frankfurter HC II unterboten wurde, zeigte sich eine ganze Mannschaft verantwortlich: „Wir haben das, was uns eh schon stark macht, heute noch mal verbessert“, so Trainer Nils Lässing, der sichtlich stolz auf sein Team war. Obwohl Lässing allen seinen Spielerinnen, vor allem defensiv, eine hervorragende Leistung attestierte, lassen sich zwei Spielerinnen aus dem Deckungsverbund besonders hervorheben. Torhüterin Josephine Klauß und Teresa Sacher.

Doch das Spiel begann schleppend für die Wildgänse. Defensiv offenbarten sie noch große Lücken und auch offensiv lief nicht alles nach Plan. So gestaltete sich das Spiel in den ersten fünfzehn Minuten völlig offen (7:7). Dann nahm Nils Lässing allerdings einen folgenschweren Wechsel vor - jedoch für die Gäste. Teresa Sacher spielte fortan in der Abwehr. Und das mit großem Erfolg. Immer wieder unterbrach sie die Hansestädterinnen schon im Spielaufbau: „Ich habe versucht, viel durch Antizipation zu stören. Anscheinend hat sie das aus der Routine gebracht“, sagte sie nach dem Spiel. Und die Gäste aus Wismar wurden zusehends nervöser, leisteten sich viele Ballverluste oder mussten Würfe unter Zeitspieldruck nehmen. „Teresa war defensiv heute sehr stark“, lobte auch Nils Lässing die 28-Jährige. Wenn es den Gästen dann doch mal gelang sich durchzuspielen, mussten sie allerdings noch an Josephine Klauß vorbei. Und das gelang ihnen kaum noch. Diverse gute Chancen machte die Torfrau zunichte. So gingen die Wildgänse mit einer 12:9 Führung in die Pause. Horst Braunisch, stellvertretender Vorsitzender des HC Salzland 06, mahnte auf der Tribüne allerdings vor zu frühem Jubel: „Das Spiel ist noch lange nicht durch.“ Und es schien, als hätten die Spielerinnen ihn erhört. Denn auch im zweiten Abschnitt blieb das Spiel weitestgehend das gleiche. Das einzige was sich änderte: Josephine Klauß wurde noch stärker. Die 25-jährige zeigte mehrere Glanzparaden und brachte die Gäste zur Verzweiflung. „Josi war in der starken Deckung heute das Sahnestück“, zollte auch Nils Lässing seiner Torhüterin Respekt. 20 Paraden und gerade mal elf Gegentore aus dem Spiel standen für sie am Ende zu Buche. „Wenn es einmal läuft, dann läuft es einfach“, sagte sie nach der Partie. So konnten die Wildgänse am Ende einen hochverdienten 23:16 Erfolg feiern. „Das war heute die nötige Befreiung. Vor allem in der Deckung haben wir super gearbeitet“, fand auch Josephine Klauß lobende Worte für eine geschlossene Mannschaftsleistung. Auch Teresa Sacher war nach der Partie überglücklich: „Man hat gemerkt, dass heute jeder wollte. Wir haben alle zusammen gekämpft.“

Das Selbstvertrauen ist zurück

Und so können die Wildgänse nun selbstbewusst ins erste Auswärtsspiel des Jahres gehen. Mit dem Juniorteam des HC Leipzig wartet dort allerdings ein anderes Kaliber. Das Hinspiel ging deutlich an den HCL. Doch Nils Lässing ist sich sicher: „Wenn wir die Leistung von heute wieder abrufen, haben wir auch da eine Chance.“

Und dass die Wildgänse durch den Erfolg Selbstvertrauen getankt haben, zeigt die Aussage von Teresa Sacher: „Wir haben aus dem Hinspiel noch eine Rechnung offen. Und die Punkte wollen wir uns wieder holen.“ Und das scheint mit einem so funktionierenden Herzstück auch nicht unmöglich.