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Grundschule in der Staßfurter Höhe Grundschule in der Staßfurter Höhe: Europa zu Gast

Von Kristina Hammermann 26.03.2014, 10:24
Die Kinder ziehen das Rübchen heraus.
Die Kinder ziehen das Rübchen heraus. Frank Gehrmann Lizenz

Aschersleben/MZ - Bunte Flaggen europäischer Staaten schmückten das Gebäude der Ascherslebener Grundschule Staßfurter Höhe in den vergangenen Tagen. Denn die Schüler und Lehrer des Hauses erwarteten ganz spezielle Gäste. Insgesamt 13 Lehrer aus vier Ländern Europas kamen im Rahmen des Comenius-Projektes zu Besuch.

Johann Amos Comenius war laut Wikipedia ein tschechischer Philosoph, Theologe und Pädagoge sowie Bischof der Unität der Böhmischen Brüder. Das Comenius-Programm ist ein von der Europäischen Union unterstütztes Projekt, dass Europas Schulen zusammenführt sowie die Mobilität der Schüler und Lehrer fördert.

Comenius-Projekte der Grundschule Staßfurter Höhe: 2008 bis 2010 „Parks und öffentliche Anlagen unserer Stadt“, 2010 bis 2012 „Unser Haus Europa“ und „Europäisches Energieabenteuer“, 2012 bis 2014 „Magisches Recycling in Europa“ und jetzt „Performance - Gemeinsam auf der Bühne Europas“.

„Am Montag standen wir alle in Aufstellung, um unsere Gastlehrer aus Wales, Italien, Frankreich und Österreich mit einem Lied zu begrüßen“, erzählte die Projektleiterin Kerstin Deckert von der Ascherslebener Grundschule. Dabei habe sich bereits das ein oder andere Kind ganz fleißig an den ersten englischen Wörtern geübt, wie: „Hello!“ und „Good Morning“.

Auch im Schulhaus waren überall Zettel mit englischen Begriffen angebracht. Da stand beispielsweise das Wort „classroom“ an der Tür zum Klassenzimmer oder „clock“ direkt neben der Uhr. So sollen die Kinder spielerisch Englisch lernen. Und natürlich durften auch die Landkarten Europas nicht fehlen. Deshalb waren diese in allen Klassenräumen zu finden. Bei dem internationalen Engagement war es doch nur logisch, dass die Grundschule Staßfurter Höhe bereits zum dritten Mal an dem Comenius-Projekt teilnehmen durfte. „Bundesweit können sich Schulen dafür bewerben und in der Regel läuft ein Projekt dann zwei Jahre unter bestimmten Themen“, so Kerstin Deckert.

Der Name für das aktuelle Projekt lautete: „Gemeinsam auf der Bühne ’Europa’ “ und dazu hatte sich die Schule so einiges einfallen lassen. Die teilnehmenden Klassen befassten sich mit verschiedenen Theatern aus der Umgebung. Von daher beschäftigte sich beispielsweise die Klasse 1a voll und ganz mit dem Bergtheater aus Thale. Dabei unterstütze auch so manch Elternteil die Schüler: „Melitta Jirka, die Mutter eines Schülers, hat sich dafür extra hingesetzt und binnen zwei Wochen ein Miniaturmodell des Bergtheaters gebastelt“, erzählte die Klassenlehrerin Heike Sievers und präsentierte das Objekt voller Stolz. Auch Eltern, die in der Firma Petraluxe arbeiten, hatten eine mehrere Kilo schwere Fliese mit einem geschichtlichen Abriss des benannten Theaters gesponsert.

Programm einstudiert

Und da sich die Schüler schon so umfassend mit der Welt des Theaters befasst hatten, studierten sie auch gleich ein Programm ein, welches sie den Gastlehrern am Dienstagmorgen vorführten.

So brachten einige Schüler aus verschiedenen Klassen ihr Publikum mit einem Puppentheater kräftig zum Lachen. Zu dem Song „Bohemian Rhapsody“ - von Queen - ließen sie ihre Handpuppen amüsante Grimassen schneiden. Unterstützt wurden sie dabei tatkräftig von der Vereinsvorsitzenden des Jugendvereins „Elf“, Vivien Horn, und einer Klassenlehrerin, Angelika Apel.

Als nächstes führten Schüler der Klasse 1c die Geschichte von der großen Rübe auf. Dabei sei es erwähnenswert, dass der Erzähler - Sebastian - das Stück ganz frei erzählen konnte. „Er wollte es richtig gut machen, deshalb hat er es auswendig gelernt“, lobt Heide Köhler, ebenfalls Lehrerin an der Schule. Nachdem die Kleinsten ihr Talent unter Beweis stellten, zeigten die Größeren aus der 4a einen kurzen Ausschnitt aus dem Musical „Der Weihnachtsgast“. Hier konnten sie auch mit ihren schauspielerischen Fähigkeiten punkten. „Die Talente der Kinder sind wirklich gut!“, schätzte die Waliser Lehrerin Christine Trevelyan ein.

Danach folgte ein Sternpolkatanz der 3b und zum Schluss präsentierten die Schüler der 4b afrikanisch thematisierte Lieder und Gedichte in verschiedenen Sprachen. „Ich finde es sehr toll, dass die Schüler stetig in den unterschiedlichen Sprachen variiert haben“, erzählte Giuseppa Verini Ferranti, Lehrerin aus Italien, ganz begeistert. „Für die Kleinen ist das sehr aufregend und sie sind ganz schön neugierig“, so die Schulleiterin Marion Knopf. Das bestätigte auch Cevin aus der 4a: „Es hat mir echt viel Spaß gemacht, aber es war auch eine Herausforderung alles zu lernen. Schade, dass es schon wieder vorbei ist.“ Denn bereits am Nachmittag reisten die Gastlehrer wieder ab.

Die europäischen Gastlehrer sind hellauf begeistert vom Programm.
Die europäischen Gastlehrer sind hellauf begeistert vom Programm.
Frank Gehrmann Lizenz
Die Schüler der ersten Klasse bestaunen das Bergtheatermodell.
Die Schüler der ersten Klasse bestaunen das Bergtheatermodell.
Frank Gehrmann Lizenz
Eine Queen-Performance einmal ganz anders.
Eine Queen-Performance einmal ganz anders.
frank gehrmann Lizenz