Filmkunsttage Sachsen-Anhalt: Filmkunsttage Sachsen-Anhalt: Kino-Mekka Aschersleben

Aschersleben - Das Kino in Aschersleben ist auch in diesem Jahr wieder Teil der Filmkunsttage Sachsen-Anhalt. Zum fünften Mal feiert das Land damit wichtige Filmproduktionen. Aschersleben ist Gründungsmitglied und eine von zehn Städten, in denen das Festival von Mittwoch bis zum Sonntag stattfindet. „Wir möchten das Genre Film populärer machen und Sachsen-Anhalt als Filmland populärer machen“, erklärt Frank Salender, einer der Festivalgründer. In Matthias Uhde aus Aschersleben hat er von Anfang an einen engagierten Mitstreiter gefunden.

Zu den Schwerpunkten zählen diesmal Defa-Verbotsfilme. Denn im Dezember ist das umfassendste Filmverbot der DDR-Kinogeschichte 50 Jahre her. 1965/66 waren zwölf neue Defa-Filme verboten und damit nahezu die gesamte Jahresproduktion der Defa gestoppt worden. In Aschersleben ist aus dieser Kategorie der Streifen „Das Kaninchen bin ich“ zu sehen. Das Augenmerk der Filmkunsttage liegt außerdem auf Filmen, die in Mitteldeutschland gedreht wurden. „Staatsdiener“, eine Dokumentation über das erste Jahr von künftigen Polizeibeamten während der Ausbildung, hatte in Aschersleben bereits Premiere und steht hier deshalb nicht auf dem Programm. Dafür die Produktion „Als wir träumten“ vom Erfolgsregisseur Andreas Dresen. Der Film über die wilden Zeiten einer Clique aus Leipzig wird als „bewegender Mix aus Milieustudie, Porträt einer Umbruchszeit und Coming-of-Age-Geschichte“ angekündigt.

Eröffnet wird das Festival am Donnerstag mit „Babai“. Auf dem Filmfest in München wurde die internationale Produktion zum großen Gewinner. Die Handlung ist im Vorkriegs-Kosovo der 90er Jahre angesiedelt. Sie erzählt die Geschichte eines Vaters, der heimlich ohne seinen Sohn nach Deutschland flieht. Dieser folgt ihm voller Wut und Verzweiflung auf gefährlichen Wegen. Und er kann dem Vater dessen Tat nicht verzeihen. (mz)