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Feuerbrand Feuerbrand: Erste Verdachtsfälle im Salzlandkreis bestätigt

Von marion pocklitz UNd Marko Jeschor 17.07.2013, 17:50
Von Feuerbrand befallene Pflanze
Von Feuerbrand befallene Pflanze Lukaschek Lizenz

Aschersleben/Strummendorf/MZ - Der Feuerbrand hat nun auch die Region Aschersleben erreicht. Das Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten (ALFF) sprach am Mittwoch von einem bestätigten Fall der gefährlichen Pflanzenkrankheit. Es handelt sich dabei um 20 Birnenbäume in der Nähe von Strummendorf. Laut dem zuständigen Sachgebietsleiter Peter Hübner gibt es zudem weitere Verdachtsfälle: ein Apfelbaum in Winningen, eine Weißdornhecke an der Landstraße zwischen Aschersleben und Wilsleben sowie in einer Kleingartenanlage in Aschersleben.

Meldepflichtige Krankheit

Laut Landesumweltministerium wurden alle Fälle von aufmerksamen Bürgern angezeigt. Der Landkreis hat aufgrund der Vorfälle am Mittwochnachmittag reagiert und im Amtsblatt eine Allgemeinverfügung zum Verbrennen von Gehölzen veröffentlicht. Der Feuerbrand ist ohnehin meldepflichtig.

Ob es sich bei den Verdachtsfällen wirklich um die Krankheit handelt, sollen die Ergebnisse der Laboruntersuchungen zeigen. Entsprechende Proben sind bereits genommen worden, erklärte ALFF-Experte Hübner auf MZ-Anfrage. Der Feuerbrand war Anfang Juli das erste Mal im Landkreis Mansfeld-Südharz aufgetaucht und breitete sich innerhalb kürzester Zeit enorm aus.

Die betroffenen Birnenbäume bei Strummendorf sollen laut Hübner so schnell wie möglich gerodet werden. Die Gefahr, dass sich die Krankheit dort weiter ausbreitet, sei aufgrund der derzeitigen Trockenheit allerdings gering. Feuerbrand wird von Bakterien übertragen. Deren Schleim wird vor allem bei Wind und Regen verbreitet.

Neben der gefährlichen Krankheit ist auch die Angst über die Kreisgrenze geschwappt. Panik haben vor allem die Kleingärtner. „Der Feuerbrand ist leicht mit dem sogenannten Apfelschorfbefall zu verwechseln. Auch die Kräuselkrankheit, die nur an Steinobstgehölzen auftritt, führt zu diesen Verwechslungen“, erklärte gestern Bruno Fischer, Fachberater im Regionalverband der Kleingärtner.

Fälle zuletzt in den 80er Jahren

Er rät den Kleingärtnern, ein Auge auf die Blätter von Apfel-, Birnen- und Quittenbäumen zu werfen. „Ist eine Tröpfchenbildung an den Blättern zu erkennen, kann das ein erster Hinweis auf die Krankheit sein.“ Laut Fischer trat Feuerbrand zuletzt in den 1980er Jahren auf. Damals war ein Weißdorn betroffen.

Dass es in den Kleingartenanlagen des Regionalverbandes noch zu keinem Feuerbrand bisher gekommen ist, kann die Vorsitzende Edith Nowak bestätigen. „Wir haben bisher keinen Verdachtsfall“, sagte sie. In der kommenden Woche will der Verband ein Informationsblatt über die Krankheit in den Kleingartenanlagen aushängen. Andrea Jorde vom gleichnamigen Obsthof in Aschersleben hofft unterdessen, dass auch ihre Bäume verschont bleiben werden. Bisher gibt es auch dort keine Anzeichen der gefährlichen Krankheit.

Weitere Informationen: www.isip.de