1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Aschersleben
  6. >
  7. Ascherslebener Armstrongstraße: Ascherslebener Armstrongstraße: Ärger um fremde Müllsäcke

Ascherslebener Armstrongstraße Ascherslebener Armstrongstraße: Ärger um fremde Müllsäcke

Von Uwe Kraus 09.06.2015, 16:49
Katrin Köthe und Grit Schatz weisen auf die fremden Müllsäcke.
Katrin Köthe und Grit Schatz weisen auf die fremden Müllsäcke. Frank Gehrmann Lizenz

Aschersleben - Es scheppert, Glassplitter fliegen durch die Luft und der Autofahrer flucht. In der Ascherslebener Armstrongstraße rollt ein Fahrzeug über Müll, der sich übers Wochenende am Müllplatz angesammelt hat. Ein alter Bilderrahmen lag mitten auf dem Fahrweg. Es sind nicht die Mieter, die für die Sauerei verantwortlich sind, sondern Mülltouristen, die hier säckeweise Grünschnitt und -abfälle ablagern, haben Grit Schatz und Katrin Köthe aus der Armstrongstraße 24 beobachtet.

Zusätzlichen Müllkunden

Eine Reihe Kleingärtner aus den umliegenden Vereinen nutzt nicht selten den Heimweg, um ihren Müll kostengünstig - aber unfair - zu entsorgen. Am vergangenen sonnigen Wochenende lugten neben Rasenschnitt auch Grillschalen und Knochenreste aus den Tüten und blauen Säcken, die neben den Müllcontainern landeten. „Finanzieren müssen diese Umweltverschmutzung wir über die Abfallgebühren“, ärgern sich Grit Schatz und Katrin Köthe. Derzeit reichten wegen der zusätzlichen Müllkunden die vorhandenen Behälter nicht aus, so dass die Säcke durch die Gegend fliegen, aufplatzen oder von Fahrzeugen beschädigt werden. Das sei nicht nur bei warmer Witterung eine Schande und locke diverses Viehzeug an.

„Wir haben der Ascherslebener Gebäude- und Wohnungsgesellschaft schon mehrfach unsere Vorschläge unterbreitet, wie hier Abhilfe geschaffen werden könnte. Schließlich hat die AGW einige Eingänge weiter den Müllplatz eingezäunt und verschlossen, so dass nur noch Mieter mit ihrem Schlüssel da Zugang haben. Das wirkt in Sachen Sauberkeit Wunder“, so Grit Schatz.

Die beiden Frauen sind ob der fehlenden Resonanz des Vermieters enttäuscht. Schließlich müsste die AGW selbst Interesse an einem aufgeräumten Wohnumfeld haben. In Sachen massiven Leerstandes könnte das sogar ein gutes Argument für Neumieter sein.

Die MZ konfrontiert die AGW mit den Mietersorgen, die bei der Objektverwaltung durchaus bekannt sind. Die Mitarbeiter werben für Verständnis. Im Vorjahr seien vier abschließbare Müllplätze errichtet worden. Jeder habe eine höhere vierstellige Summe gekostet. Der beschriebene Containerplatz, der kaum, dass das Entsorgungsunternehmen mit seinen Fahrzeugen angerückt, schon wieder vermüllt ist, steht den Angaben zufolge auf der „Warteliste für 2015“. Man hoffe, dass die Arbeiten spätestens bis zum Jahresende realisiert werden können.

Hässliches Loch klafft

Dass in die Verkleidung der Hauswand der Mauerspecht ein Loch gehackt hat und nun ein hässliches Loch klafft, in dem die Vögel sogar brüten, wissen die Mitarbeiter der AGW unterdessen auch. Auch hier vertrösten sie auf den Einsatz eines sogenannten Hubsteigers, von dem aus das Loch verfüllt werden soll, um tiefergehende Wandschäden, Schimmel- und Ungezieferbefall zu vermeiden.

„In der Malerfirma werden die Aufträge gesammelt, um den Einsatz des teuren Gerätes effektiv zu gestalten.“ Derzeit geht das Fassadenunternehmen davon aus, dass noch im Juni die Arbeiten erledigt sind, heißt es auf MZ-Anfrage. (mz)

Dieses Specht-Loch beherbergt Nachmieter.
Dieses Specht-Loch beherbergt Nachmieter.
 Frank Gehrmann Lizenz