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Aschersleben Aschersleben: Dunkle Jahreszeit mit Ulk aufgehellt

Von PETER ROSENHAHN 13.03.2011, 16:02

ASCHERSLEBEN/MZ. - Genug gezuckt! So könnte die Bilanz der Faschingssession 2010 / 11 des Ascherslebener Carnevals-Clubs (ACC) "Union" lauten, die unter dem Motto "Merkst du das Zucken deiner Glieder - Karneval ist endlich wieder!" veranstaltet wurde. Wobei: Auch die "Unioner" mit ihrer Präsidentin Renate Hohmann und Vizepräsident Günther Bausbach an der Spitze, hätten bestimmt gern noch einige Wochen zucken drangehängt, denn was so'n richtiger Karnevalist ist, für den ist jeder Aschermittwoch Gräuel und Graus. Doch an solchem Mittwoch ist eben Schluss mit feiern, lustig sein und zuckenden Gliedern.

Stellvertreterin des Stellvertreters

Den für diesmal endgültigen Schlussstrich zog der ACC jedoch wie immer drei Tage später - mit der traditionell-symbolischen Rückgabe des Rathausschlüssels seitens des Prinzenpaares Enrico I. / Ivonne I. an Oberbürgermeister Andreas Michelmann im "Ratskeller". Doch weil der Stadtchef krank ist, hatte Hannelore Barnikol-Veit, Dezernentin der Stadtverwaltung, als diesmalige "Stellvertreterin von Michelmanns Stellvertreter", wie sie - karnevalistisch gefärbt - spitzbübisch formulierte, diese Amtsaufgabe übernommen.

Und habe sich dabei gar nicht gut eingeführt, wie sie selbstkritisch bemerkte. Hatte sie sich doch mit ihrem Auto auf den für das Prinzenpaar reservierten Parkplatz auf dem Markt gestellt. Doch Ivonne und Enrico Bauer, die Tollitäten also, nahmen's gelassen. Richtige Hoheiten also. Würden jedoch auch von Erscheinung und Auftreten her glatt in jede blaublütige Familie passen.

Der nun abgeschlossenen Saison widmeten viele, die schon seit Jahrzehnten den hiesigen Fasching prägen, erneut ihre komödiantische Begabung, ihr Entäußerungstalent sowie Fleiß und Bereitschaft - im Dienste des Ensembles. Stellvertretend für solche könnten Renate Hohmann, Günther Bausbach, Martin Schwemmer, Norbert Ptaszynski, Andreas Rossa, Hans-Ulrich Lotz, Judith Styppa, Sigrid Kabisch, Anne Werner, Benno Schigulski und Doreen Wolf stehen.

Wenn nun Renate Hohmann in ihren Begrüßungsworten die jüngste Session als einen weiteren gelungenen Versuch, "die triste Jahreszeit aufzuheitern", bezeichnete, so bezog sich das indes auf alle, die - auch ohne im Rampenlicht zu stehen - daran mitwirkten. Die ACC-Chefin bezog das ebenso auf Ascherslebens Oberbürgermeister, der stets konstruktiv und kreativ "das Brauchtum Karneval ... unterstützt: Sei es mit der Schirmherrschaft für die Vereinsveranstaltungen" oder mit anderen Aktivitäten. Mit herzlichen Worten erwähnte Renate Hohmann auch die immer wieder erfolgte Unterstützung durch zahlreiche Sponsoren.

Keine Schlüsselrückgabe ohne dem damit üppig blühenden Flachs, was die Karnevalisten in der Regentschaftszeit alles erreicht hätten. Ohne dem Zutun der Stadtverwaltung also. Zieht Michelmann dabei sonst immer gegen den ACC seinerseits vom Leder, konnte er das diesmal nicht, denn er war ja nicht da. Da Hannelore Barnikol-Veit sich hingegen in vornehmer Zurückhaltung übte, könnte bei den Faschingsleuten wohlwollend die Meinung "Wer schweigt, scheint zuzustimmen" aufgekommen sein.

Es haben alle was davon

Sei es nun, wie es wolle: Zu guter Letzt haben ja alle was davon - von der Fertigstellung der Hecklinger Straße, der Straßen "Am Schmiedeplatz" und "Wasserteich" im Ascherslebener Ortsteil Drohndorf, der Einweihung des neuen Sozialgebäudes auf dem Sportplatz des 1. FCA und von der Öffnung des Laga-Geländes.

Ein Hauch einstiger Bestimmtheit

Dem Abschluss ihrer erfolgreichen Wochen - mit Umzug und Kinderfasching, z. B. - angemessen, saß die ACC-Truppe noch einige Stunden beisammen. Dabei wurde nicht nur Kaffee getrunken. Daher den alten, schon seit langem als öffentlich-gastronomische Einrichtung ungenutzten "Ratskeller" ein Hauch seiner ihm einstmals zugewiesenen Bestimmtheit durchwehte.