Aschersleben: Aschersleben: Auftakt mit Festgottesdienst

ASCHERSLEBEN/MZ. - Zum Auftakt der Feierlichkeiten zum 1075-jährigen Bestehen des Ortes Frose, findet am Sonnabend, dem 13. August, ab 10 Uhr in der Stiftskirche St. Cyriakus ein Festgottesdienst statt. Die Predigt hält der anhaltische Kirchenpräsident Joachim Liebig. Beteiligt sind außerdem Ortspfarrerin Angela Heimann Trosien, Kreiskirchenmusikwart Eckhart Rittweger an der Orgel und der Gemischte Chor Frose unter der Leitung von Katrin Bornschein. Im Anschluss führt der Freundeskreis "Kaiserfrühling Quedlinburg" ein kurzes Theaterstück auf, zudem wird eine Ausstellung mit Bildern der Stiftskirche Frose eröffnet. Dabei handelt sich um Arbeiten des Hoymer Malers Dietrich Genau, aber auch um Bilder, die Schüler unter der Leitung Genaus gemalt haben. Das Festprogramm sieht bis zum 21. August zahlreiche Programmpunkte vor. Die Hauptverantwortung dafür trägt Rüdiger Kempe, Vorsitzender des Gemeindekirchenrates in Frose.

Der Ort Frose, am nordöstlichen Rand des Harzes gelegen, ist seit Juli 2009 Ortsteil der neu gebildeten Stadt Seeland. Die Stiftskirche ist die Station 42 auf der Südroute der Straße der Romanik. Ihr Hauptschiff und die Westseite gehen bis auf das 10. Jahrhundert zurück. Ludwig der Deutsche gründete Mitte des 9. Jahrhunderts in Frose ein Stift, das er dem Heiligen Cyriakus weihte und mit Kanonikern besetzte. 950 übertrug Kaiser Otto I. dem Markgrafen Gero die Nutzungsrechte. Gero wandelte 961 das Stift in ein Kanonissenstift um und unterstellte dieses dem Stift Gernrode. Im Stift in Frose lebten in der Regel rund zwölf Töchter aus adligen und später auch aus reichen bürgerlichen Familien in einer klosterähnlichen Gemeinschaft. Da das Stift seit 1511 leer stand, ermöglichte Äbtissin Elisabeth von Weida es dem Reformator Thomas Müntzer, hier 1515 ein Knabenkonvikt einzurichten und als Präfekt und Privatlehrer zu wirken. FOTO: LANDESKIRCHE