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Neuer Roman von Grit Poppe Schmerzhafte Narben: Nach dem Sturz der roten Götter

Die frühere Bürgerrechtlerin Grit Poppe hat sich viel mit den Zuständen in DDR-Erziehungsheimen beschäftigt. Ihr Krimi „Mauer des Schweigens“ führt in die wilde Umbruchzeit zurück.

Von Steffen Könau Aktualisiert: 22.11.2025, 14:14
Der Geschlossene Jugendwerkhof in Torgau war die Endstation, die die DDR für sogenannte „schwererziehbare“ Kinder vorgesehen hatte. Um hier zu landen, brauchte es nicht einmal ein Gerichtsurteil.
Der Geschlossene Jugendwerkhof in Torgau war die Endstation, die die DDR für sogenannte „schwererziehbare“ Kinder vorgesehen hatte. Um hier zu landen, brauchte es nicht einmal ein Gerichtsurteil. Archiv DIZ Torgau

Halle/MZ. - Es beginnt ganz harmlos, mit einem vergessenen Schulranzen. Ina Reinhardt will ihre dritte Klasse noch einmal die Sechserreihe üben lassen. Doch dann sieht sie, dass Elsa wieder nicht mitmacht. Teilnahmslos sitzt das Mädchen in der Mittelreihe, ein Sorgenkind schon länger. Diesmal, stellt sich heraus, hat die Neunjährige nicht nur den Füller vergessen und nicht nur ihr Schreibetui, sondern alle ihre Schulsachen. Außerdem, stellt Ina Reinhardt entsetzt fest, trägt sie weder Schuhe noch Strümpfe. Ende März.