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Zwei Punkte einfach verschenkt

Von Frank Harnack 05.12.2004, 21:31

Dessau/MZ. - Das wusste auch Cheftrainer Dieter Hausdörfer, der nach dem Spiel eindeutig klarstellte, dass er mit diesem mageren Unentschieden nicht zufrieden ist. Er haderte dabei vor allem mit seinen aufgebotenen Stürmern. Swen Dreyer (10., 81., 85.), Christian Hüller (21.), Jörg Marose (36.) und selbst der eingewechselte Stephan Schulz (71.) hätten vor nur 320 Zuschauern im Schillerpark das Spiel zu Gunsten der Schwarz-Weißen entscheiden müssen. "Da müssen wir uns an die eigene Nase fassen, da gibt es keine Ausreden, das ist eine Leistungsfrage", kritisierte Hausdörfer in der Pressekonferenz.

Torwart Stefan Spielau, der über die gesamten 90 Minuten wenig zu tun bekam, litt mit seinen Teamkollegen. "Im Training hauen sie einem die Bälle nur so um die Ohren, und im Spiel klappt es auf einmal nicht mehr", rätselte auch er, warum beispielsweise Hüller aus vier Metern frei vor dem Tor daneben schoss, oder Marose, ebenfalls ohne Bedrängnis, das Leder nicht am alles andere als sicher wirkenden Erfurter Schlussmann Roland Fienhold vorbeibrachte. Dessau war am Sonntagnachmittag über die gesamten 90 Minuten die spielerisch bessere Mannschaft, holte Eckball um Eckball heraus, drückte die schwachen Erfurter in deren Hälfte, ohne aber dabei Zählbares verbuchen zu können. Selbst als die Gäste, die laut Trainer Jürgen Heun in Dessau gewinnen wollten, gegen Ende der Partie die Abwehr öffneten und sich dadurch für die Hausherren neue Räume boten, konnte 05 daraus keinen Nutzen schlagen. Immer wieder versuchten es die Gastgeber mit weiten und hohen Pässen in die Spitze, und tappten dort ein ums andere Mal in die Abseitsfalle. "Das war einfach nur schwach von uns", schüttelte Hausdörfer enttäuscht den Kopf.

Zufrieden konnte er lediglich mit der Abwehr sein. Holger Koppeng spielte 90 Minuten durch, obwohl er am Mittwoch gegen Jena eine schwere Gehirnerschütterung erlitt. Daniel Schwibbe erwies sich wieder als solider Zerstörer, verlor kaum einen Zweikampf. Jan Arnoldi, der wieder die Kapitänsbinde anstelle des verletzten Sören Westphal trug, hielt die Deckung zusammen und tat viel nach vorn. Doch nicht immer gingen die Stürmer auf ihn ein, weshalb in der Schlussphase gleich drei lange Bälle von ihm bei einem Erfurter landeten.

Dessau 05: Spielau - Koppeng, Arnoldi, Schwibbe - Kirst, Sawetzki, Geidel, Stefke - Marose, Hüller (64. Schulz), Dreyer