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Wolfener Vereinsfest Wolfener Vereinsfest: Trubel am Markt und Vergnügen in der Aue

10.06.2001, 17:32

Wolfen/MZ. - "Sind die süß!" Die fünfjährige Christin konnte sich gar nicht satt sehen an den Entenküken auf dem Wolfener Markt. "Zwei Tage sind sie alt", erklärte gestern Nachmittag Günter Meisel, der Vorsitzende des Rassegeflügelvereins Wolfen. Die Enten, Hühner und Tauben erregten mitten im Trubel des 10. Wolfener Vereins- und Familienfestes allerlei Aufmerksamkeit.

Die der Kinder sowieso, aber auch die der Erwachsenen. Die staunten, dass es in Wolfen noch Züchter gibt. Der Verein, so Meisel, sei allerdings der einzige Kleintierzüchter-Verein, der in der Fuhnestadt noch existiere. Acht Mitglieder hat er, und es fehlt an Nachwuchs. Dabei hat man beim Anblick der prächtigen Tiere keinen Zweifel, dass es ein schönes Hobby sein muss.

Meisel selbst züchtet vornehmlich Hühner der Hampshire-Rassen - große braune sowie braune und weiße Zwerge, dazu noch Tauben. "Thüringer Schnippe heißt die Rasse, die sehr selten ist". Dutzende Vereine stellten sich am Sonnabend und Sonntag auf dem Markt in Wolfen vor, während sich in der Fuhneaue das Riesenrad drehte.

Costa Cordalis zog seine Fans in den Bann, es gab Musik für junge Leute, eine Talenteshow und zum Auftakt am Freitagabend gut besuchten Jazz mit Hans Prozell. Nachdem am Sonntagvormittag der Regen nichts Gutes für das Fest verhieß, kamen die Besucher ab dem frühen Nachmittag doch noch in Scharen, um zwischen den Buden und Zelten zu bummeln. Da atmete auch Oberbürgermeister Lutz Born (SPD) auf, der gerade am Stand des Western-Vereins "Silbersee" drei von vier Hufeisen mit kühnem Wurf in einem Fass landen ließ.

Dafür gab es ein Fläschchen Jägermeister. Werner Duda freute sich, dass Born am Zelt verweilte. Ein Dutzend Mitglieder hat der Verein, die von Westernfilmen, Countrymusic und dem Spaß an Cowboy- und Karl-May-Legenden zusammengehalten werden. Tochter Anke Duda ist ebenso mit Leib und Seele dabei wie Schwiegersohn Frank. Ein Stück weiter informierte die Fachgruppe Mykologie darüber, wie und wo man am besten Pilze sammelt. Auch zu ihr gehören ein gutes Dutzend Mitglieder, wie Holger Irmer erzählte.

Regelmäßig treffen sie sich zu Fachvorträgen oder zum Pilze sammeln. Die Pilzfreunde ziehen dann in die Dübener und Mosigkauer Heide oder den Reudener Busch und den Salegaster Forst. Welche Pilze sind essbar und welche lässt man lieber stehen, waren die häufigsten Fragen der Besucher. "Wir wollen aber auch einen Beitrag dazu leisten, bestimmte Pilzarten zu schützen", so Irmer. So sollte man die Rotkappe lieber stehen lassen, da ihr Bestand gefährdet sei.

Ständig dicht umlagert war auf dem Markt das kleine Fußballfeld für das Streetsoccer-Turnier. Organisiert von der Fußballschule Tretschok, war es der Mittelpunkt der Aktionen zu Gunsten des kleinen Tobias Ortlepp. Für ihn wurde auch zum Vereinsfest Geld gesammelt, damit er seine Delfintherapie in Florida beginnen kann. Das Antrittsgeld vom Fußballturnier fließt genau so ein wie Spenden von Wolfener Firmen und Vereinen sowie die Einnahme aus der Bastelstraße des Kinder- und Jugendparlaments, die rundum ihre Stände aufgebaut hatten. "Mitte der Woche werden wir wohl wissen, wie viel zusammengekommen ist", sagte Andreas Kind.