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Wo Tiere die Waldräuber verjagen

Von Alexander Boos 18.12.2005, 19:59

Cobbelsdorf/MZ. - "Weihnachtszeit bedeutet bei uns Märchenzeit", erklärte Schulleiterin Ute Schulze in ihrer Begrüßungsrede dem zahlreichen Publikum.

Dieses Jahr sollte das bekannte Märchen der "Bremer Stadtmusikanten" umgesetzt werden: Eingangs treffen die Gebrüder Grimm Steven Paul (9) und Tim Schulze (8) auf eine alte Geschichtenerzählerin, verkörpert von Lehrerin Kathrin Laukner. Diese berichtet den Märchensammlern von den vier verfolgten Tieren, die sich aufmachten, in der Hansestadt eine Musikkarriere zu starten.

Der alternde Esel Alois Heinrich (10) kann sich grade noch mit schreiendem "I-A!" vor seinem Verkauf retten. Auf seiner Flucht trifft er einen ebenfalls pensionierten Hund, den die Viertklässlerin Lisa Wildner mimte. Gemeinsam beschließt das Duo, sich Richtung Norden durchzuschlagen, um dort gemeinsam zu musizieren. Alsbald stößt mit dem Kätzchen Lisa Felgenträger (10) ein weiterer Vierbeiner dazu. Letztendlich wird das Trio durch Tom Biermann, dem achtjährigen Hahn ergänzt. Eigentlich sollte dieser im Suppentopf der Gutsherrin enden.

Im nächtlichen Wald wird die Reise des Quartetts jäh unterbrochen, denn ein gemütliches und warmes Waldhäuschen erweckt das Interesse der Vier. Blöd nur, dass eine raubeinige Räuberbande das Haus bewohnt. Diese trinkfeste und lautstarke Truppe gilt es zu vertreiben. Da kommen die Tiere auf eine fixe Idee ...

Die harten Räuber stürzen Hals über Kopf von dannen, als sie die vier aufeinander gestellten und laut krakeelenden Tiere im Dunkeln erblicken und diese für ein ausgewachsenes Monstrum halten. Schnell suchen die Waldgauner das Weite - doch der große Geldkoffer wird natürlich nicht vergessen.

Den Traum vom großen Ruhm vergessen die vier tierischen Popstars schnell wieder, dafür verweilen sie seither in der Räuberhütte. "So sind aus den Bremer Stadtmusikanten schließlich Waldmusikanten geworden", meinte die Märchenerzählerin abschließend, "und wenn ihr wollt, könnt ihr sie gerne mal besuchen." "Genau, kommt doch mal vorbei", rief Esel Alois zum Schluss in die Menge.

"Wir haben bereits im November mit den Proben angefangen", verriet Helma Schulze im Nachhinein. "Doch ich denke, die Schüler haben es ausgezeichnet umgesetzt", zog die Lehrerin und Leiterin der Theater-AG ein positives Resümee.

Das Theaterprogramm fand einen musikalischen Abschluss. So spielten Tom Biermann und Elisa Görsch (10) auf dem Klavier weihnachtliche Klassiker vor. Der Viertklässler Oliver Sittig intonierte auf der Geige "Leise rieselt der Schnee". Auch Akkordeonklänge waren zu vernehmen und zum großen Finale sang der ganze Saal unisono "Es schneit, es schneit".

Auch der Weihnachtsmann ließ sich kurz blicken und testete das Wissen der Erwachsenen in punkto Weihnachtsgedichte. Anschließend ließ das begeisterte Publikum an den Ständen des Weihnachtsmarkts den Abend ausklingen.