1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Wettskandal: Wettskandal: Hoyzer wird erneut vom DFB vernommen

Wettskandal Wettskandal: Hoyzer wird erneut vom DFB vernommen

Von Ralf Jarkowski 07.02.2005, 15:30
Der Geschäftsführende Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB, l), Theo Zwanziger, bespricht sich am Donnerstag (03.02.2004) bei einer Pressekonferenz in der DFB-Zentrale mit DFB-Chefjustitiar Goetz Eilers (r). Zwanziger erklärte, dass das Sportgericht des DFB in der Bestechungsaffäre gegen Schiedsrichter und Spieler möglichst schnell tätig werden soll. (Foto: dpa)
Der Geschäftsführende Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB, l), Theo Zwanziger, bespricht sich am Donnerstag (03.02.2004) bei einer Pressekonferenz in der DFB-Zentrale mit DFB-Chefjustitiar Goetz Eilers (r). Zwanziger erklärte, dass das Sportgericht des DFB in der Bestechungsaffäre gegen Schiedsrichter und Spieler möglichst schnell tätig werden soll. (Foto: dpa) dpa

Hamburg/dpa. - Das DFB-Sportgericht will am Freitag in einer erstenVerhandlung mit der Aufarbeitung des Manipulationsskandals um dengeständigen Hoyzer beginnen. Am Dienstagabend hat der 25-jährigeBerliner einen öffentlichen Auftritt im ZDF bei «Kerner».

Unterdessen sind Zweifel daran aufgekommen, dass der staatlicheWettanbieter Oddset unmittelbar nach dem Spiel am 21. August 2004 diestaatlichen Ermittlungsbehörden eingeschaltet hat. Aus derzuständigen Berliner Staatsanwaltschaft wurde nach Zeitungsberichtenvon Generalstaatsanwalt Hans-Jürgen Karge bestätigt, dass eineAnzeige von Oddset aus dem vergangenen Jahr nicht bekannt sei. AuchDFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder hatte angezweifelt, dass«Oddset überhaupt die Kriminalpolizei eingeschaltet hat». Das inMünchen ansässige Unternehmen gab auf Anfrage am Montag zunächstkeine Stellungnahme ab und verwies auf seine bisher veröffentlichtenSchreiben. Darin bleibt diese Frage ungeklärt.

HSV-Präsident Bernd Hoffmann hat vom Sportgericht eineEingliederung seines Teams in den laufenden Wettbewerb ohne einWiederholungsspiel gefordert. «Gegen Paderborn steht ein konkreterVerdacht des Betruges im Raum», sagte Hoffmann. Nach seinemRechtsempfinden dürfte der Regionalligist deshalb nicht noch einmalspielen. «Wie das Modell der Wiedereingliederung aussehen könnte,muss der DFB entscheiden, ich gehe davon aus, dass das sehr schnellgeht», sagte HSV-Vorstandsmitglied Katja Kraus am Montag.

Der Skandal um manipulierte Spiele könnte auch auf Österreichübergreifen. Das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» deutete am Montagan, dass SW Bregenz in die Affäre verwickelt sein könnte. Diefestgenommenen mutmaßlichen Drahtzieher des Wett-Skandals hätten sich«besonders für die Fußball-Ligen in Griechenland und Österreich»interessiert. Dort, so heißt es in dem Bericht weiter, «hatte esihnen, so Hoyzer, vor allem der Verein Casino SW Bregenz angetan».

Michael Grunwald, der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft,sagte der österreichischen Nachrichtenagentur APA dazu: «Darüber istmir nichts bekannt. Mein derzeitiger Stand ist, dass sich derVerdacht bezüglich manipulierter Spiele nur auf Deutschland bezieht.»Österreichs Bundesliga-Vorstand Georg Pangl erklärte: «Wir weisenjegliche Anschuldigungen, in denen ein Mitglied der ÖsterreichischenFußball-Bundesliga ohne Beweise in Misskredit gebracht wird, auf dasSchärfste zurück.»

Fußball-Skandal (Grafik: dpa)
Fußball-Skandal (Grafik: dpa)
dpa