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Triathlon Triathlon: Stephan Vuckovic auf der Zielgeraden

Von Jens Marx 19.04.2002, 14:44
Der deutsche Triathlet Stephan Vuckovic aus Witten am 17.09.2000 auf dem Weg ins Ziel: Der 28-jährige Student aus Witten gewann bei der olympischen Premiere im Triathlon der Männer in Sydney nach 1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen in 1:48:37,58 Stunden die Silbermedaille. Nach einer lebensgefährlichen Infektion im Vorjahr durch die so genannte Legionärs-Krankheit befindet sich der Olympia-Zweite nun auf dem Weg der Genesung. Nach elf Monaten will der 29-Jährige am 5. Mai 2002 im westfälischen Kreuztal zum ersten Mal wieder Wettkampf-Luft schnuppern, ehe er seine Rückkehr in den Weltcup-Zirkus für September in Hamburg plant. Als Jahreshöhepunkt hat der «Triathlon- Pirat» die Weltmeisterschaft zwei Monate später in Cancun im Visier. dpa (Zu dpa 0013 vom 19.04.2002)
Der deutsche Triathlet Stephan Vuckovic aus Witten am 17.09.2000 auf dem Weg ins Ziel: Der 28-jährige Student aus Witten gewann bei der olympischen Premiere im Triathlon der Männer in Sydney nach 1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen in 1:48:37,58 Stunden die Silbermedaille. Nach einer lebensgefährlichen Infektion im Vorjahr durch die so genannte Legionärs-Krankheit befindet sich der Olympia-Zweite nun auf dem Weg der Genesung. Nach elf Monaten will der 29-Jährige am 5. Mai 2002 im westfälischen Kreuztal zum ersten Mal wieder Wettkampf-Luft schnuppern, ehe er seine Rückkehr in den Weltcup-Zirkus für September in Hamburg plant. Als Jahreshöhepunkt hat der «Triathlon- Pirat» die Weltmeisterschaft zwei Monate später in Cancun im Visier. dpa (Zu dpa 0013 vom 19.04.2002) dpa

Leipzig/dpa. - «Wenn die Leute aber jetzt schon große Erwartungen an mich haben,verstehe ich die Welt nicht mehr», so der Dreikämpfer. Finishen seidas Ziel, nachdem die so genannte Legionärs-Krankheit ihn lange ansBett gefesselt hatte. Zur Zeit sei er gesundheitlich zu 95 Prozentwieder in Ordnung.

«Die Ärzte haben sogar gesagt, ich könnte wieder Gas geben.» Dochsein Gesundheitszustand lässt Vuckovic auf die Bremse treten. Mit derTrainingsdauer habe er keine Problem. «Wenn ich die Belastung aber zuhoch ansetze, rebelliert mein Körper.» Unwohlsein undSchwindelgefühle sind die Folgen. Gerade die olympische Distanz (1,5km Schwimmen, 40 km Radfahren, 10 km Laufen) stellt aber eine extremhohe Beanspruchung dar. «Daher würde mir ein Ironman jetzt wohlbesser liegen», vermutet Vuckovic, der sich für die lange Distanzaber noch ein paar Jahre Zeit lassen will.

Zur Vorbereitung auf die Saison war der Vize-Europameister von1997 im Februar in Andalusien. Zuletzt hat er sechs Wochen aufMallorca trainiert. «Das war die beste Medizin», meint Vuckovic.Dennoch sind die sportlichen Ziele für die erste Saisonhälftebescheiden. «Die Ärzte haben gesagt, ich soll die anderen ziehenlassen.» Dabei trifft der 1,79 m große Athlet bei seinemWettkampfstart im Siegerland gleich auf Deutschlands Top-Eisenmänner.In Lothar Leder startet dort der dreimalige Gewinner des EuropeIronman und in Thomas Hellriegel der bislang einzige deutsche Hawaii-Sieger (1997).

Überschwänglich, wie noch vor zwei Jahren beim Zieleinlauf inSydney, ist «Vucko» noch lange nicht wieder. «Ich muss Geduld haben.»Auf eine Wartezeit hat er auch seinen Sponsor, Energie Baden-Württemberg (EnBW), eingestellt. Der im vergangenen Jahr noch vorseiner Infektion geschlossene Vertrag läuft bis 2004. Dann will derAusnahmeathlet ganz oben stehen, nachdem ihn bei Olympia 2000 derzuletzt schwer gestürzte Kanadier Simon Whitfield auf den letztenMetern abgefangen hatte. «In Athen will ich gewinnen», kündigte derAusdauer-Mann mit dem Piraten-Kopftuch an.

Der Kontakt zu Nationalmannschafts-Kollegin Anja Dittmer ausNeubrandenburg, von der sich Vuckovic getrennt hatte, ist inzwischenauch wieder intensiver geworden. «Ich habe mich während der Krankheitzu sehr abgeschottet», glaubt er. Der lange Streit mit der DeutschenTriathlon-Union (DTU) um die Olympia-Prämie von 25 500 Euro ist miteinem Kompromiss beigelegt worden, über den Vuckovic nur sagt: «Ichkann und muss damit leben.»