Triathlon Triathlon: Rawiel schwimmt Konkurrenz davon
Dessau/MZ. - Denn auch beim Endspurt konnte er seine Führung ausbauen und überquerte schließlich mit dem Rad nach insgesamt 1:13:55 Stunden als Erster die Ziellinie im Vorderen Tiergarten. Reichlich zwei Minuten nach ihm traf dann Ulf Starke (1:16:29) als Zweiter ein, hinter ihm Rainer Hänsch (1:17:02), der seinen dritten Platz vom vergangenen Jahr verteidigte.
Bei den Frauen gewann Kristin Engler (1:33:44) vor Almut Reichart (1:36:54) und Marlen Richter (1:40:23). Wenngleich der Sieg für den aktiven Triathleten Marcel Rawiel nicht allzu überraschend kam, verwunderte ihn doch sein großer Vorsprung beim Schwimmen. "Brustschwimmen ist eigentlich nicht mein Ding. Das bin ich nicht gewohnt", räumte der 25-jährige Lehramts-Student freimütig ein. Ein bisschen ungewohnt war dieser Volkstriathlon, wie ihn Cheforganisator Bernd Drachenberg gern nennt, jedoch allemal. Während beispielsweise bei diesem Dessauer Triathlon die Disziplinen in anderer Reihenfolge absolviert wurden als es im Normalfall die Regel ist, war auch kein reinrassiges Rennrad zugelassen, lediglich ein Sport- oder Mountainbike. Ein zusätzliches Handicap zwar, aber auch ein Garant für die Chancengleichheit beim Material.
"Brustschwimmen ist eigentlich nicht mein Ding. Das bin ich nicht gewohnt." Marcel Rawiel Triathlet"Es war ja eine Veranstaltung für Freizeitsportler, da ist alles ein wenig anders", so Drachenberg, der selbst auf Platz 31 landete. Dass diese Theorie der Veranstalter Früchte trägt, zeigte erneut die Praxis. 75 Starter zwischen 13 und 63 Jahren aus Dessau und Umgebung fuhren, schwammen und liefen dieses Jahr um die Wette. Beim ersten Triathlon dieser Art waren es dagegen 27 - und ausschließlich Dessauer. Fast alle, die seit der ersten Stunde dabei waren, starteten auch am vergangenen Sonnabend.
Zuspruch, der im Laufe der Jahre vor allem durch Mund-zu-Mund-Propaganda gestiegen sei, weiß Bernd Drachenberg. Dabei hatte alles mal klein angefangen. Fünf Mitarbeiter des AC Lindner Autohauses, einschließlich Drachenberg und Autohaus-Geschäftsführer Frank Lindner, hatten einst die Idee, mit dem Fahrrad nach Elsnigk zu fahren. Aus Elsnigk wurde kurzerhand Sollnitz und neben Radfahren wollten sie auch den See durch- und umqueren.
Wenig später riefen sie dann den Volkstriathlon ins Leben. Marcel Rawiel startete seine Triathlon-Karriere ebenfalls vor etwa vier Jahren, wenn auch nicht beim Dessauer Volkstriathlon. Der damalige Basketballspieler des BVD 93, wo er als großes Talent galt, wollte einen anderen Sport ausprobieren. "Irgendwas mit viel Ausdauer." Und die hatte er genug, wie sich später herausstellte. Bei der Offenen Norddeutschen Meisterschaft vor zwei Jahren schaffte er als Schnellster in seiner Altersklasse bereits den Sprung aufs Treppchen. Damals noch in Bremerhaven, am vergangenen Sonnabend stand er in Dessau ganz oben.
