Ski alpin Ski alpin: Martina Ertl macht «kleinen Schritt»
Lienz/Bormio/dpa. - Christian Greber aus Österreich und dieSchweizerin Lilian Kummer haben mit ihren ersten Weltcup-Siegen fürzwei große Überraschungen im alpinen Ski-Sport gesorgt. Greber gewannam Freitag die Abfahrt in Bormio. Kummer siegte in einemWimpernschlag-Rennen beim Riesenslalom im österreichischen Lienz. Diedeutschen Ski-Asse konnten bei den vorletzten Rennen des Jahres 2001nicht überzeugen. Martina Ertl schaffte als einzige Athletin desDeutschen Skiverbandes (DSV) als 23. den Sprung in die Weltcup-Punkte. Max Rauffer und Stefan Stankalla bestätigten mit den Plätzen33 und 35 die derzeit enttäuschende Verfassung des Herren-Teams.
Martina Ertl kommt auf der Suche nach der verlorenen Form nurlangsam voran. «Auch wenn ich mit dem 23. Platz nicht zufrieden bin,war es wenigstens ein kleiner Schritt», sagte die Kombinations-Weltmeisterin nach dem für sie erneut enttäuschenden Auftritt. Nachihren beiden Aussetzern in den letzten beiden Weltcup-Riesentorläufenin Copper Mountain und Val d' Isere fuhr die Lenggrieserin in ihrereinstigen Lieblingsdisziplin am Freitag wenigstens wieder in diePunkteränge.
«Mal sehen, was im Slalom geht. Da bin ich schon weiter», sagteMartina Ertl mit Blick auf den Slalom am (morgigen) Samstag angleicher Stelle. In dieser Disziplin stehen die Plätze sechs und achtin der Saison-Bilanz. Nach ihrer Knieoperation kurz vor Saisonbeginnliegt die 28-Jährige im Gesamtweltcup mit 134 Punkten nur auf Platz23. In der Gesamtwertung führt Michaela Dorfmeister (Österreich) mit448 Punkten vor Isolde Kostner (Italien/353) und Karen Putzer (331).Die Italienerin verdrängte die Lenggrieserin Hilde Gerg (305), die inLienz nicht am Start war, von Platz drei.
Nach den beiden Läufen auf der anspruchsvollen Piste lag MartinaErtl 1,59 Sekunden hinter Sensationssiegerin Kummer. Die 26-Jährigeholte sich ihren ersten Weltcup-Erfolg mit einem knappen Vorsprungvon drei Hundertstel vor Karen Putzer und den zeitgleich auf Rangdrei liegenden Schwedinnen Ylva Nowen und Anja Paerson.
Auch ohne Superstar Hermann Maier und Weltmeister Hannes Trinklsind Österreichs alpine Abfahrer das Maß aller Dinge. Der 29 Jahrealte Greber setzte sich beim ersten Dreifach-Triumph desÖsterreichischen Skiverbandes (ÖSV) im Olympia-Winter vor denfavorisierten Fritz Strobl und Stephan Eberharter durch. Noch in dervergangenen Saison war der Vorarlberger aus dem ÖSV-Kader aussortiertworden. Nun meldete sich der «Notnagel» eindrucksvoll zurück.
Die Abfahrtspiste in Bormio ist regelmäßig fest in Händen derÖsterreicher. Im März 2000 waren vier Österreicher in Bormio vorne.Vor drei Jahren feierte «Felix Austria» sogar einen Sechsfach-Triumph. Auch damals kam Stephan Eberharter auf den dritten Platz.Der 32-Jährige baute seine Führung im Abfahrts- und Gesamtweltcup mitnun 310 bzw. 640 Punkten weiter aus.
Bei den DSV-Herren wirkt vor der zweiten Abfahrt am (morgigen)Samstag in Bormio - dem letzten Rennen des Jahres 2001 - nicht einmalmehr das Prinzip Hoffnung. «Ich weiß nicht, wo ich Fehler gemachthabe», sagte Rauffer. Noch am Donnerstag hatte der 29-Jährige auf derextrem schwierigen Piste im WM-Ort von 1985 und 2005 im Training denzweiten Platz belegt und damit Hoffnungen geweckt, sich als ersteralpiner Athlet des Deutschen Skiverbandes (DSV) für die OlympischenWinterspiele im Februar in Salt Lake City qualifizieren zu können.
