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Schwimmen-WM Schwimmen-WM: Christa Thiel bescheinigt dem DSV gute Karten

26.07.2005, 15:30

Montréal/dpa. - Mit den Schwimmern will die DSV-Chefin nach der WM in einenintensiven Dialog eintreten. Für die 51 Jahre alte Juristin ausWiesbaden ist es zudem denkbar, einen neuen Sportdirektor undCheftrainer im Ausland zu suchen, sollte Ralf Beckmann seinen am 28.Februar 2006 endenden Fünfjahresvertrag nicht verlängern.

Es sei jedoch «ganz schwierig, eine Alternative für Beckmann zufinden», sagte Thiel in einem dpa-Gespräch: «Ich könnte mir ausvielerlei Gründen vorstellen, einen Nachfolger für ihn auch imAusland zu suchen.» Allerdings sei das deutsche Sportsystem für einenausländischen Sportdirektor sicher «schwierig zu begreifen». Zudemseien Leute, die für diese Position in Frage kommen, «sehr teuer».

Thiel räumte ein, dass es im Schwimmsport derzeit «ein bisschenSand im Getriebe gibt». Das lasse sich auch an Athleten-Kritikfestmachen. «Und wenn Sand im Getriebe ist, wird das nicht bei einemVizepräsidenten abgeladen, sondern bei mir. Und so ist das auch beiHerrn Beckmann, nach dem Motto: Das musst Du jetzt ändern», sagte dieseit Herbst 2000 amtierende DSV-Chefin.

Nachdem im Anschluss an Olympia 2004 die Weltmeister HannahStockbauer und Thomas Rupprath sowie in der Vorwoche der vom DSVsuspendierte Stev Theloke Kritik am Verband und an Beckmann geäußerthatten, sieht Christa Thiel Gesprächsbedarf: «Insgesamt ist es immergut, im Dialog mit den Athleten zu bleiben, um Bedürfnissefestzuhalten oder Wünsche aufzugreifen.» Dazu brauche man eine Art«Frühwarnsystem» und eine bessere Kommunikation, speziell im BereichSchwimmen. Hierfür will sie mit Personalentscheidungen im PräsidiumSofortmaßnahmen ergreifen. Als Termin nannte Christa Thiel den 12.August: «Es muss wieder ein Zustand hergestellt werden, wie er vorAthen herrschte. Da sind wir konstruktiver miteinander umgegangen.»

Sportlich hält sie ihre Organisation für absolut wettbewerbsfähig,«und wenn wir uns unter den Top-Fünf der Welt einsortieren können,wäre ich glücklich». Der neue Ausrüstervertrag, der nach dpa-Informationen doppelt so hoch dotiert ist wie der bisherige, tragesicherlich mit dazu bei, «aber unseren Athleten können wir trotzdemnicht die Rahmenbedingungen bieten wie in den USA oder Australien».Insgesamt sieht die Rechtsanwältin den DSV auf dem Weg zu einem «ganzstarken Spitzenverband, und das nicht nur auf den Sport bezogen».