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Schwimmen Schwimmen: Tolle Partystimmung am Beckenrand

15.06.2004, 12:56

Wittenberg/MZ. - Schluss-Schwimmerin Sissy Hegner mit zitternder Stimme: "Wir haben alles gegeben und sind total glücklich." Bei den jungen Damen des SV Halle hielt sich die Trauer über die Niederlage in Grenzen. Jenny Miljukow sachlich: "Wir haben die Herausforderung gut gemeistert. Denn bei den Wittenbergern waren schließlich Jungs im Team."

Vor dem Start war beiden Teams die Anspannung deutlich anzumerken. Thomas Schmidt und Luise Steinkopf aus der zweiten Garnitur des SV Grün-Weiß: "Ein Sieg gegen die Mädchen des SV Halle müsste eigentlich möglich sein." Hegner vorbeugend: "Ist ist schließlich keine Schande, gegen Clubsportler zu verlieren." Ein paar Meter weiter bereiteten sich die jungen Damen aus der Saalestadt mental und mit leichten gymnastischen Übungen auf dem Kampf der Geschlechter vor. Jenny Miljukow und Tina Ertel versprachen unisono, ihr Bestes zu geben, das Duell gegen die Jungs beschäftigte sie nebensächlich. Spätestens beim Eintauchen ins Becken waren alle taktische Absprachen vergessen, die etwa 300 Zuschauer heizten die Stimmung zusätzlich an. Spätestens beim letzten Wechsel wurde deutlich: Es wird ein Herzschlag-Finale. Katja Seidler vom Dresdner SC und Stephanie Hantke (Halle) rückten Sissy Hegner per Schluss-Spurt noch einmal dicht auf die "Pelle", mit kräftigen Armzügen verteidigte die Wittenbergerin jedoch den zuvor erkämpften Vorsprung ihrer sieben Teamkollegen.

Die dritte Auflage des Schwimmwettkampfes zu Ehren "Luthers Hochzeit" hatte natürlich noch mehr zu bieten, als die spektakulären Staffel-Rennen. Logistische Meisterleistung der Organisatoren-Crew um Uwe Stephan: 700 Teilnehmer tummelten sich beim Einschwimmen auf 400 Metern Bahnlänge, mit der Trillerpfeife im Mund sowie organisatorischem Talent behielten die Grün-Weißen im Gewirr von Armen und Beinen stets die Übersicht. Stephan zufrieden: "Die Bedingungen zur Durchführung der Veranstaltung waren in diesem Jahr optimal." Kleiner Nebeneffekt: Die Aktiven fühlten sich wohl, Sportler aus 35 Vereinen stellten insgesamt 63 Wettbewerbs-Rekorde auf.

Neben der Kraulstaffel schlug auch die gemischte 8 x 50-Meter-Lagenstaffel des SV Grün-Weiß als Erste am Beckenrand an (4:07,10). In den Einzel-Konkurrenzen holten 16 Piesteritzer Athleten 43 Medaillen. Melanie Haseloff (Jahrgang 1991), Sophia Rothe (1990), Jasmin Neubauer (1995) sowie Stefan Rettig (1989) standen am häufigsten auf dem Treppchen. Wittenberger Siegertypen: Sarah Ziem (1987, 1:19,50) und Stefan Rettig (1:13,40) setzten sich jeweils über 100 Meter Brust durch.

Die Dieter-Lindemann-Pokale für die beste Leistung gewannen Jan Tschernitschek vom SSV PCK Schwedt für erreichte 1:06,90 über 100 Meter Brust sowie Karoline Günther (SV Halle) für ihre Vorstellung über 100 Meter Freistil (59,27 Sekunden). Zahlenspiegel