Scheidender Abgeordneter wirbt für lebendige Debatten

Frankfurt/Main - Der scheidende Alterspräsident des Bundestags, der frühere Forschungsminister Heinz Riesenhuber (CDU), wünscht sich mehr lebendige Debatten in der Unionsfraktion. „Was mich hier freuen würde, ist, wenn die offene, auch streitige Diskussionskultur in der Fraktion wieder an Lebhaftigkeit gewinnt”, sagte der 80-Jährige am Samstag der Deutschen Presse-Agentur in Frankfurt/Main. „Die große Koalition führt schon dazu, dass sehr viel in der Regierung und in informellen Koalitionsgremien entschieden wird und weniger in der Fraktion.” Das sei aber der Konstellation geschuldet.
Riesenhuber wird bei der Bundestagswahl 2017 nicht mehr kandidieren. Das hatte der CDU-Politiker am Freitagabend bei der 70-Jahr-Feier des CDU-Kreisverbandes Main-Taunus bekanntgegeben. Der Mann mit der Fliege ist Alterspräsident des Bundestags. Der gebürtige Frankfurter sitzt für den Wahlkreis Main-Taunus im Parlament - seit 1976. Von 1982 bis 1993 war er Bundesforschungsminister.
Den Ausschlag für den Rückzug habe seine Frau gegeben, verriet Riesenhuber. Sie habe vor einigen Jahren gesagt: „Einmal machst Du noch mit, aber dann sollten wir aufbrechen in einen neuen Lebensabschnitt.” Den könnten dann beide mit hellem Geist und guter Gesundheit angehen. „Ich gebe zu, dass mir die Sache hier uneingeschränkt in diesen Jahren Spaß macht”, sagte der CDU-Politiker. „Aber meine Frau hat da schon Recht - und mit ihren Ratschlägen habe ich immer gute Erfahrungen gemacht.” (dpa/lhe)