Scharfe Hüfte
Halle/AHA. - Als Mustafa Hamida vor neun Jahren in die Saalestadtkam, um ein Studienkolleg an der Universitätzu beginnen, wohnte er in einem NeustädterStudentenwohnheim, genau gegenüberdes Platzes, wo sich heute sein eigenesRestaurant befindet. Mittlerweile hat der Syreraus Aleppo sich dort ein kleines Imperiumaufgebaut. Neben dem Restaurant gibt es einenarabischen Supermarkt mit Imbiss sowieein Telecafé. Zusätzlich betreibt er in der Innenstadtdas kleine italienische Restaurant Ramazottidirekt am Leipziger Turm.
Zur Orienta-Nacht ist das Haus in Neustadtderart überlaufen, dass ein Umzug mehr alsüberfällig ist. Hamida hat längst Pläne für einenexklusiven Laden mit gemütlich orientalischemAmbiente in bester City-Lage geschmiedet.Die Einrichtung jedenfalls will er aus seinersyrischen Heimat einführen. Schon aus kulinarischerSicht fehlt ein solcher Laden in Halles Innenstadt.Denn mehr als ein Dutzend Leckereien der syrischenKüche mit türkischen und armenischen Einfl üssen kann der Gast beim Orienta-Abendkennen lernen. Die Gerichte sind mit Granatapfelsirup,frischer Pfefferminze, Blattpetersilie,Sesampaste, gerösteten Nüssen, Pistazienoder Pinienkernen angerichtet. Im Gegensatzzur deutschen Küche zelebriert die nordafrikanischedie Vielfalt und bietet auf mehreren Tellernvon allen Speisen etwas an. Und mit demersten Hüftschwung der Bauchtänzerin Amira,einer Hallenserin, die mittlerweile in Berlin lebt,ist die Stimmung angeheizt.
„Arabische Tänzerinnen sind schwer zu finden“,gesteht Mustafa ein, denn gegenüber hundertarabischen Männern, die nach Deutschlandkommen, steht etwa eine arabische Frau.Zu später Stunde beginnt meist auch noch Leila,die moldawische Bedienung mit schwarzemHaar und dunklen Augenbrauen, zu tanzen.Wie elektrisiert springen die Gäste dannvon ihren Stühlen auf und tanzen, was die Konditionhergibt.
