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Reiten Reiten: Der Ärger mit einem simplen Dreifachsprung

Von GOTTFRIED SCHALOW 18.07.2010, 19:44

SEEBEN/MZ. - Ärgerlich also, wenn ausgerechnet dort der entscheidende Fehler passiert, der am Ende den Sprung auf das Treppchen verbaut. Tino Bode ist das am Sonntag mit seinem Pferd Cristal bei seinem Heim-Turnier passiert: "Die drei aufsteigend hintereinander aufgebauten Stangen klappern noch nicht einmal im Training. Ausgerechnet hier fällt das letzte Holz." Aus der Traum, im Stechen zum Großen Preis von Seeben war Tino Bode nur Zuschauer. Mit einem fehlerfreien Ritt gewannen Gäste aus Hagen: Gerold Gögele und sein Pferd Lennie. Dominik Klein aus Greppin landete mit Quinto als bestplatziertes Paar aus Sachsen-Anhalt auf Rang vier.

Tino Bode hatte aber seinen Allerweltsfehler schnell verwunden, denn er hatte zuvor etwas nahezu Einmaliges geschafft. Er gewann sämtliche für Nachwuchspferde ausgeschriebenen Prüfungen. "Besonders stolz bin ich auf Cordenio. Der hat mich selbst überrascht, weil er völlig unaufgeregt über den Kurs gegangen ist." Cordenio ist erst sechs Jahre alt, damit für Springpferde eigentlich noch im Lehrlingsalter. Erst im kommenden Jahr hat er das Alter erreicht, um überhaupt für große Prüfungen zugelassen zu werden.

Zum Publikumsliebling in den Dressurprüfungen wurde wie erwartet Julia Schönherr mit ihrem 14 Jahre alten Wendelstern. Die 18 Jahre alte Reiterin aus Flötz, die vor einer Woche Sachsen-Anhalts Landesmeisterin geworden war, gewann überlegen den Junioren-Wettbewerb. In der abschließenden Kür mit Musik war das Paar ebenfalls auf Siegkurs, ehe es bei ihrem Beatles-Vortrag doch etwas aus dem Takt kam und auf Platz fünf landete. So war der Weg für die Konkurrenz aus Sachsen-Anhalt frei: Andrea Ränsch aus Lausigk siegte mit ihrem Hengst Astor.

Fast tausend Zuschauer machten Seeben drei Tage lang wieder zum Pferdedorf. 150 Reiter gingen mit fast 400 Pferden in die Sprung- und Dressurprüfungen. Seebens Reit- und Fahrverein ist bei der 15. Auflage seines Turniers damit zwar an seinen organisatorischen Grenzen angekommen, aber noch lange nicht am Ende seiner Ideen. Das erste zarte Grün ist gerade rund um den Turnierplatz angepflanzt worden. In ein paar Jahren gibt es dann endlich ein paar schattige Ecken im Hochsommer.