1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Radsport: Radsport: Olaf Pollack streift sich Rosa Trikot über

Radsport Radsport: Olaf Pollack streift sich Rosa Trikot über

09.05.2004, 16:29
Olaf Pollack bejubelt seinen Etappensieg bei der 57. Etappe der Friedensfahrt. (Foto: dpa)
Olaf Pollack bejubelt seinen Etappensieg bei der 57. Etappe der Friedensfahrt. (Foto: dpa) ANSA

Alba/dpa. - Radprofi Olaf Pollack hat sich am Sonntag das RosaTrikot des 87. Giro d'Italia übergestreift und damit den größtenErfolg seiner Karriere gefeiert. Das war vor ihm nur drei deutschenProfis, zuletzt Jens Heppner 2002, gelungen. Dem 30 Jahre altenGerolsteiner-Profi aus Cottbus genügte im Ziel der 1. Etappe nach 167Kilometern in Alba ein zweiter Platz hinter Alessandro Petacchi(Italien) für seinen überraschenden Satz an die Spitze.

Die Zeitgutschrift von 12 Sekunden machte den Coup von Pollackmöglich. Der Lausitzer führt im Gesamtklassement jetzt mit zweiSekunden vor dem Vortages-Sieger Bradley Mc Gee, an dem PollackRevanche für seine unglückliche Niederlage am Samstag genommen hatte.«Unser Konzept ist hundertprozentig aufgegangen. Vor dem Rennenhatten wir abgesprochen, dass er alles auf McEwen setzen sollte undan ihm dranbleiben sollte. Olaf ist brillant gefahren. Diegefährlichen vier Final-Runden in Alba waren grenzwertig», sagte seinTeamchef Christian Henn.

Das erste große Sprint-Duell des Giro hat der sechsfache Siegerdes Vorjahres, Petacchi, für sich entschieden. Für die Sensation abersorgte Pollack. «So traurig ich gestern war, so glücklich bin ichheute. Es hat alles gepasst - perfekt», jubelte Pollack im Ziel.

Bevor sich das Feld 6000 Meter vor dem Ziel unter der Regie desPetacchi-Teams zusammengeschlossen hatte, lag der Kolumbianer MarlonPerez lange als Solist in Führung. Im gefährlichen Massensprint hattesich Pollack kurz vor dem Ziel zwischen Robbie McEwen (Australien)und Petacchi geworfen. Ex-Weltmeister Mario Cipollini hatte schonvorher zurückgesteckt.

Am Samstag war Pollack beim Prolog noch knapp am ersten RosaTrikot und an einer faustdicken Überraschung vorbei gefahren. Wie beider Tour de Romandie in der Schweiz hatte sich der Cottbuser nur McGee beugen müssen. Der in französischen Diensten fahrende Australierhatte den 6,9 km langen Kurs durch die Altstadt Genuas zum Giro-Auftakt in 8:30 Minuten mit zehn Sekunden Vorsprung vor Pollackgewonnen, der da noch maßlos enttäuscht war.

Pollacks prominenter italienischer Team-Kollege Davide Rebellin,dem durch seinen Dreifach-Sieg in den Ardennen ein historischesTriple gelungen war, war 17 Sekunden langsamer als der Sprinter ausder Lausitz gefahren. Damit schuf sich der Weltcup-Spitzenreiter ausItalien eine gute Ausgangs-Position auf das Rosa Trikot nach derersten Bergetappe am Dienstag. Vielleicht kann es Pollack bis dahinverteidigen.

Am Samstag waren nur 169 Fahrer an den Giro-Start gegangen,nachdem Juri Golcer (Slowenien) und Ubelino Mesa (Kolumbien) in derBlut-Kontrolle hängen geblieben waren. Beide Fahrer stehen wegenauffälliger Werte unter Doping-Verdacht. Vorerst wurden sie für 15Tage gesperrt.