Prozess wegen Explosion auf S-Bahnhof Veddel: Teilgeständnis

Hamburg - Im Prozess um eine Explosion auf dem S-Bahnhof Hamburg-Veddel hat der Angeklagte am Mittwoch ein Teilgeständnis abgelegt. „Es stimmt, dass ich die beiden Polenböller auf dem S-Bahnsteig Veddel gezündet habe”, sagte der 52-Jährige in einer Erklärung, die sein Verteidiger vor der Strafkammer am Landgericht verlas. Er habe Leute erschrecken, aber nicht verletzen wollen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Deutschen ohne festen Wohnsitz versuchten Mord, Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion, gefährliche Körperverletzung und gemeinschädliche Sachbeschädigung vor.
Er soll am 17. Dezember vergangenen Jahres eine Plastiktüte mit 73 Montageschrauben und zwei pyrotechnischen Sprengkörpern auf dem Bahnsteig abgestellt und nach dem Einfahren einer S-Bahn gezündet haben. Den Angaben zufolge entstand eine zwei Meter hohe Stichflamme. Der Feuerball habe einen Passanten nur knapp verfehlt. Ein Fahrgast im Türbereich der S-Bahn erlitt ein Knalltrauma. Die Druckwelle habe die Schrauben wie Geschosse in einem Umkreis von vier Metern umherfliegen lassen. Die Scheibe eines Windschutzes ging dabei zu Bruch. (dpa/lno)