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Podium zur Zukunft des Kyffhäuserkreises Podium zur Zukunft des Kyffhäuserkreises: Autobahnen sollen Aufschwung bringen

Von Holger Mannheim 27.06.2001, 15:12

Sondershausen/MZ. - Roland Richwien, Staatssekretär im Thüringer Wirtschaftsministerium, konstatierte, es gebe keinen Grund, Schwarzmalerei zu betreiben. "Thüringen hat sehr gute Chancen, bald zum Westen aufzuschließen. Auch wenn es im Kyffhäuserkreis nichts schönzureden gibt, die Anzahl der Betriebe wächst stetig und der Kreis liegt beim Export von Produkten weit über dem Landesdurchschnitt." Um diese Entwicklung in der schwachen Region fortzusetzen, habe Wirtschaftsminister Franz Schuster eine noch gezieltere Förderung der Region zugesagt, versicherte Richwien. Das betreffe auch die Verkehrswege als Rückgrat der Wirtschaftsentwicklung. Ein Lied davon können Unternehmer der Region singen.

Georg Weidinger, Geschäftsführer des Sondershäuser Unternehmens Isoplus mit 300 Beschäftigten, unterstrich: "Wir haben täglich 60 Lkw-Bewegungen zu Kunden in ganz Deutschland." Man benötige dringend einen vernünftigen Anschluss Sondershausens über die Bundesstraße B 4 an die Südharz autobahn. Dafür erhielt er Zuspruch von den rund 40 Podiumsgästen, unter ihnen viele Politiker und Unternehmer. Auch die Forderung nach der schnellen Realisierung der A 71 wurde mehrfach laut. Dazu Lutz Irmer, Referatsleiter für Straßenbau im Wirtschaftsministerium: "Der Abschnitt Sangerhausen-Sömmerda ist kein Verkehrsprojekt Deutsche Einheit, 450 Millionen Mark würde die EU zwar zahlen, aber 400 Millionen müsste der Bund tragen."

Immerhin: Der Abschnitt von Sangerhausen bis zur künftigen Anschlussstelle Artern-Nord werde in das Vorhaben A 38 integriert. Das Autobahndreieck bei Sangerhausen wird bereits gebaut, auch die A 38 mit Bedeutung für Nordthüringen ist auf weiten Strecken im Bau. Irmer: "Wir arbeiten für eine bessere Zukunft in der Region." In der Diskussion forderten die Gäste zudem den Bau von Radwegen im Kreis, den Bau der Straße von Göllingen nach Hachelbich und die Sanierung der maroden Kyffhäuserbahn. Letzteres würde laut Richwien bis zu 38 Millionen Mark kosten. SPD-Kreisrat Dieter Stödter wagte einen ganz anderen Vorstoß: "Wir brauchen eine effektivere Verwaltung und daher größere Kreise und Gemeinden." Da müsse man auch über eine Zerschlagung des Kreises reden.