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Pfingsten in Thurland Pfingsten in Thurland: Das Ringreiten musste etwas hinausgeschoben werden

Von Dieter Maertins 04.06.2001, 17:22

Thurland/MZ. - Das traditionelle Pfingstfest in Thurland stand in diesem Jahr nicht unter dem besten Stern. Nicht nur, dass seine Organisatoren und Zuschauer wesentlich besseres Wetter verdient hätten. Zu allem Unglück ereignete sich kurz nach dem Aufmarsch der knapp 30 Reiter auf der Festwiese noch ein Unfall. Das Pferd einer jungen Reiterin aus Lausigk scheute und warf seine Reiterin ab. Am Boden liegend, bekam sie einen Huftritt eines anderem Pferdes in den Rücken. Sie musste mit dem Notarztwagen ins Krankenhaus gebracht werden. Natürlich kam durch diesen Vorfall der Zeitplan am Montagnachmittag kräftig durcheinander. "Das Wichtigste ist aber doch, dass dem Mädel hoffentlich nichts Schlimmes passiert ist", meinte einer der Organisatoren. Denen war die Beklemmung sichtlich anzumerken.

Vielleicht war dies auch der Grund dafür, dass eine Premiere bei den Thurländer Reiterspielen etwas unterging. Andrea Tiedt und Uta Claus vom Reitverein Greppin nämlich hatten den zahlreichen Zuschauern einen Pas des Deux zu Pferd geboten, bei dem die Synchronität von Ross und Reiterin das Wichtigste ist. Dann aber begann doch das Schauspiel, auf das alle warteten: das Ringreiten. Hierbei müssen die Reiter mit einem knapp 30 Zentimeter langen Stöckchen Ringe von einem Lattentor stechen. Die weisen einen Durchmesser von etwa fünf bis sechs Zentimeter auf und hängen etwa 2,50 Meter hoch. Ohne Geschick und Präzision ist da nichts zu machen.

Eine, die sich erstmals darin ausprobieren wollte, war die zwölfjährige Sarah aus Bobbau. Geübt habe sie zwar etwas, meinte sie, aber so ganz sicher war die mit der Startnummer 21 ins "Rennen" Gehende sich nicht. Sicher aber war sich Frank Schmidt, Vorsitzender des Thurländer Pfingstburschen Traditionsvereins, dass trotz aller Widrigkeiten das Thurländer Pfingstfest für seine Besucher Attraktives zu bieten hatte. "Sie sind eigentlich in großer Zahl gekommen, trotz des schlechten Wetters", meinte er nicht unzufrieden.

Während das Dorf selbst am Montag gegen 13 Uhr wie ausgestorben schien, war das eine halbe Stunde später schon ganz anders. Da nämlich hatte sich der Zug der Reiter vom Gasthof "Linde" Richtung Festwiese in Bewegung gesetzt. Vorbei ging es an den Häusern der Dorfstraße, die fast alle mit frischen Maien geschmückt waren. Eimer, Kübel, Milchkannen - alles was dazu nütze war, diente als Behältnis. Zeichen dafür, dass die Thurländer ihr Pfingstfest zur ureigensten Sache machten.