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Pferdesport Pferdesport: Im Wiener-Walzer-Schritt zum Sieg

Von Yvette Meinhardt 24.06.2007, 15:46

Pirkau/MZ. - Ganz ruhig steht Stefanie Precht hinter der Absperrung des Parcours und schaut dem letzten Teilnehmer der Springpferdeprüfung der Klasse A zu. "Wenn er gewinnt, freue ich mich auch. Er ist aus unserem Verein", sagt die

20-Jährige und hofft heimlich auf den Sieg. Da reißt das Pferd einen Balken und Stefanie Precht jubelt. Zu ihrem 20. Geburtstag hat sie sich selbst das schönste Geschenk gemacht. Mit ihrem fünfjährigen Hengst Wienerwalzer erringt sie den Preis des Hyundai-Autohauses Apitz. Vater, Freund und Freundin gehören zu den ersten Gratulanten.

Mit einem Null-Fehler-Ritt legte sie die Grundlage für den Sieg. Doch auch das Erscheinungsbild und Sprungvermögen des jungen Pferdes bringt Wertungspunkte.

"Springt es rund und zügig oder schleicht es über ein Hindernis", beschreibt die Siegerin ein Kriterium. Dass Wienerwalzer durchaus gutes Potential hat, bewies er bereits am Freitagnachmittag. Da holte er sich einen zweiten Platz. Eine große Party soll es nun geben, zum einen wegen des runden Geburtstages, zum anderen wegen des Sieges. Von solchen Erfolgen träumen Vanessa Hudak aus Uichteritz, Marie Schulze aus Markwerben und Vicki Mohr aus Weißenfels. Die drei zwölf- und 13-jährigen Mädchen gehören zum Reiternachwuchs. Sie öffnen die Tür zum Dressurviereck, schreiben Wertungen an die Tafel, flitzen über den Parcours und heben Stangen auf. Vanessa Hudak liebt die Pferde, reitet seit sie sieben Jahre alt ist. "Ich stehe jeden Morgen um 5.30 Uhr auf, füttere vor der Schule die Tiere", plaudert die Zwölfjährige. Nach der Schule geht es wieder in den Stall, erst wird ausgemistet und dann geritten. "Vielleicht kann ich im nächsten Jahr bei einer Dressur starten", hofft sie. Gut 50 Mitglieder zählt der Weißenfelser Reitverein. "Mindestens zwei Drittel davon sind beim Turnier im Einsatz", sagt Vereinschef Dieter Stier.

Doch die Ausrichtung solch eines Turnieres sei nur im Netzwerk von Reiterverein, Stadt Hohenmölsen und Zweckverband Freizeitpark Mondsee möglich. "Das Turnier wird immer mehr zu einem gesellschaftlichen Ereignis, davon zeugen die Besuche von der Landwirtschaftsministerin und hiesigen Landräten, Landtagsabgeordneten und zahlreichen Sponsoren", unterstreicht Stier. Nicht nur Zaungast und Sponsor, sondern Pferdenarr ist Andreas Kittel. "Wir haben zu Hause selber fünf Pferde im Stall", verrät der Unternehmer, "reiten ist wenig Vergnügen und viel Arbeit." Bis vor vier Jahren sei er selber aktiver Reiter gewesen. Heute geht es höchstens mal per Pferd zum Sonntagsausflug über Stock und Stein nach Schönburg. Sportlich gesehen gab er den Stafettenstab an Tochter Christin Günther weiter. "Es ist meine erste Platzierung bei meinem zweiten Turnier", sagt sie stolz. Dass die Weißenfelser im Reitsport durchaus ein Wörtchen mitreden können, zeigen die Leistungen von Nico Darnstädt. Er wird Kreismeister und holte sich vor einer Woche den Vizetitel bei den Junioren-Landesmeisterschaften in Oschersleben.