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Paralympics Paralympics: Hoffnung auf Erfolg im Finale

Von Peter Lindner 26.08.2008, 16:41

Sangerhausen/Halle/MZ. - Nach einem Arbeitsunfall 1989 im Bergbau querschnittgelähmt und von da an auf den Rollstuhl angewiesen ist Ulrich Iser seit 1991 im Behindertensport aktiv. Seine Technik im Diskuswerfen, Kugelstoßen und Speerwurf konnte er so weit verbessern, dass er inzwischen zur Weltelite des Behindertensports gehört. In seinen Paradedisziplinen Kugelstoßen und Speerwurf war Iser bei Wettkämpfen der letzten Jahre immer auf den ersten Plätzen zu finden.

Beachtliche Erfolge als Kugel-, Diskus- und Speerwerfer machten ihn auch zum erfolgreichsten Leistungssportler des Behinderten- und Rehabilitations-Sportverbandes Sachsen-Anhalt. Seit 1996 wird Iser beim Allgemeinen- und Behinderten- Sportverein Halle 53 (ABSV Halle 53) von Marita Lange betreut. Die erfahrene Trainerin war 1968 in Mexiko hinter Margitta Gummelt (19,61 Meter) Silbermedaillengewinnerin im Kugelstoßen mit damals ebenfalls imponierenden 18,78 Metern.

Die in jenen Jahren für den SC Chemie Halle startende Lange wurde zudem 1970 und 1973 DDR-Meisterin und bringt eine Menge an Erfahrung ein.

Von ihrer Arbeit und der von Dr. Lothar Hinz, der ebenfalls Iser betreute, hat der ehemalige Bergmann, der auch seinem Heimatverein FAC (Fitness- und Athletenclub) die Treue hält, einiges gelernt. "Dr. Hinz habe ich viel zu verdanken", so Iser. Neben zahlreichen Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften hielt der Sangerhäuser Behindertensportler auch den Deutschen Rekord im Kugelstoßen (4 kg) in seiner Wettkampfklasse (F 55). Den Rekord hatte er im vergangenen Jahr auf 11,18 m verbessert. Bei den Ausscheidungswettkämpfen des Behindertensportverbandes für Peking 2008 legte er noch einen drauf und verbesserte seinen eigenen Rekord auf 11,85 Meter. Das war die Fahrkarte für Peking.

Dort startet Uli Iser im Kugelstoßen. Im Training habe er sich nur auf diese Disziplin konzentriert. Und so quälte sich Iser im Training, um sich für Peking fit zu machen. Freitags ist er beim Krafttraining in der FAC-Sportstätte Grauengasse anzutreffen und mittwochs nimmt ihn Marita Lange unter ihre Fittiche. Vier Stunden Training am Stück sind da die Norm. So gesehen ist Ulrich Iser, was den Trainingsfleiß angeht, unbedingt Vorbild für andere Sportler. Marita Lange traut ihrem Schützling in Peking einiges zu. "Uli ist gut drauf und hat eine solide Vorbereitung gehabt", so die Trainerin. Als Favorit in Peking gilt übrigens mit Nemec ein Tscheche. "Ins Finale möchte ich schon kommen", hofft der Sangerhäuser Ausnahmesportler.