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Multimedia Multimedia: Mobiles Homerecording bisher nur für Anfänger geeignet

Von Tobias Schormann 26.07.2004, 09:17
Bei vier Spuren ist meist Schluss: Mobile Soundsysteme sind deshalb vor allem für Einsteiger und kleine Musikgruppen geeignet. Profis greifen eher zu PCMCIA-Steckkarten oder Firewire-Modellen. (Foto: dpa)
Bei vier Spuren ist meist Schluss: Mobile Soundsysteme sind deshalb vor allem für Einsteiger und kleine Musikgruppen geeignet. Profis greifen eher zu PCMCIA-Steckkarten oder Firewire-Modellen. (Foto: dpa) Wolfgang Werner

Berlin/Hamburg/dpa. - Doch in der Praxis funktioniert das Prinzip vom Einstecken undLoslegen längst nicht immer auf Anhieb: So können Probleme bei derTreiber-Installation Zeit und Nerven kosten. Zudem sind dieUSB-Karten in der Regel teurer als ihre internen Gegenstücke. Und amPC lohnen sich externe Soundsysteme bislang oft nur für Einsteiger.

«Mobile Soundsysteme sind für Einsteiger eine echte Alternativezur herkömmlichen Soundkarte», sagt Ulrich Hepp, Sprecher der FirmaMagix in Berlin, die Musiker-Software herstellt. Mit einer externenUSB-Soundkarte am Laptop lasse sich die eigene Musik im Übungsraumoder bei einem Konzert mitschneiden. Am PC erspare man sich lästigeSchraubarbeit und könne die Karte an verschiedenen Rechnern flexibeleinsetzen. Zudem muss man bei einer externen Lösung nicht bei jedemKabelwechsel hinter den Rechner kriechen.

Im Vergleich zur herkömmlichen internen Soundkarte müssten Kundenaber auch tiefer in die Tasche greifen, sagt Thorsten Saxer,Fachverkäufer im Musikgeschäft Amptown in Hamburg. So kostetbeispielsweise die Phase 26 USB von Terratec 299 Euro, Emagics emi2/6 ist für 329 Euro und M-Audios USB Quattro für 266 Euro erhältlich- vergleichbare interne Karten kosten im Handel ab 180 Euro.

Zudem müssen Anwender laut Saxer einige Abstriche bei der Qualitätund dem Leistungsumfang machen. USB-Karten hätten meist eine längereAnsprechzeit als Standard-Soundkarten, worunter dieEchtzeitwiedergabe bei der Aufnahme leidet. Ist diese so genannteLatenz zu groß, hört man beim Aufnehmen die Verzögerung zwischen demEinspielen und der Ausgabe des Klanges - bei mehreren Spuren läuftdie Musik dann nicht mehr synchron und gerät aus dem Takt.

Kunden sollten daher darauf achten, dass die Soundkarte denaktuellen Standard ASIO 2.0 unterstützt, rät Karsten Dubsch ausSolingen, Betreiber der Internetplattform «homerecording.de». Fürdiese Treiber müssten Kunden aber 40 Euro zusätzlich ausgeben.

Ein weiteres Problem sei die beschränkte Bandbreite derUSB-Schnittstelle, sagt Fachverkäufer Saxer. Bislang unterstütztenUSB-Karten für das Homerecording fast durchweg nur denUSB-1.1-Standard. Hochwertige Modelle wie das UA-1000 von Edirol sindzwar schon auf USB 2.0 ausgelegt, dürften aber mit einem Preis vonmehr als 900 Euro für die meisten Anwender zu teuer sein.

Daher seien die Aufnahmemöglichkeiten bei den meisten Modellenrecht eingeschränkt - bei vier Spuren sei meist Schluss, erklärtHomerecording-Experte Dubsch. Deshalb seien solche Systeme nur fürEinsteiger und kleine Musikgruppen eine Alternative zur internenKarte. Profis griffen bei externen Lösungen dagegen zuPCMCIA-Steckkarten oder Firewire-Modellen - diese lägen aber im Preisebenfalls weit höher.

Auch die Installation einer USB-Karte verläuft laut Dubschkeineswegs immer problemlos. Oft verlangten Schwierigkeiten mitpassenden Treibern dem Nutzer einiges an Zeit und Nerven ab. Zudemkönnten je nach Hardware des Computers bei der USB-SchnittstelleStörgeräusche wie Knackser und Brummen auftreten. Hierfür seien vorallm Karten anfällig, die über den USB-Anschluss mit Strom versorgtwerden - andere besäßen dagegen ein eigenes Netzteil.

Grundsätzlich benötigten Anwender eine Karte mit mindestens zweiSpuren, rät Magix-Sprecher Hepp. Unter den Anschlüssen sollten sichneben analogen Ein- und Ausgängen ein separater Mikrofoneingang, einMidi-Eingang für ein Keyboard und optional ein digitaler Anschlussbefinden. Die Signalwandler böten heute oft eine 24-bit-Auflösung undeine Sampling-Frequenz von 96 Kilohertz, für normale Anwender reichejedoch auch eine Umwandlung mit 16-bit und 48 Kilohertz, sagt Dubsch.Letztlich sollten Käufer laut Magix-Sprecher Hepp darauf achten, dassSchalter und Stecker robust verarbeitet sind - damit das mobileTonstudio den Einsatz unterwegs auch unbeschadet übersteht.

Informationen im Internet: Die Seite http://www.musikmachen.netbietet ein Glossar und technische Erklärungen.

Ohne Schrauben an verschiedenen Rechnern flexibel einsetzbar: Externe USB-Soundkarten sparen Arbeit, kosten aber auch mehr als herkömmliche einzubauende Exemplare (Foto: dpa)
Ohne Schrauben an verschiedenen Rechnern flexibel einsetzbar: Externe USB-Soundkarten sparen Arbeit, kosten aber auch mehr als herkömmliche einzubauende Exemplare (Foto: dpa)
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