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Motorsport Motorsport: Härtetest für echte Crosser

Von DETLEF ANDERS 09.10.2009, 17:28

BALLENSTEDT/MZ. - Wer es dann noch schafft, auf einer von dutzenden Maschinen besetzten Geländestrecke mit zahlreichen Hügeln und Kurven eine Durchschnittsgeschwindigkeit von über 46 Kilometern je Stunde zu erzielen, der verfügt wohl über eine bärenstarke Kondition.

Zum diesjährigen Drei-Stunden-Moto-Cross waren 101 Motorsportfreunde auf die Cross-Strecke des MSC Ballenstedt unter den Gegensteinen gekommen. 66 von ihnen wählten die Teamwertung, bei der sich Paare jeweils fünf Runden lang abwechselnd auf die Strecke begeben. Nur 35 versuchten sich allein auf der Strecke. Einzelsieger Karsten Tomeischel (MSC Teutschenthal) gewann hier mit fast vier Runden Vorsprung vor Kai Grieger und fünf vor dem besten Senior, dem Ballenstedter Henry Wartenberg. Der wiederum hatte nur zehn Sekunden Vorsprung vor dem Zweitplatzierten seiner Klasse, Olaf Prinke. In der Teamwertung hatten in diesem Jahr Ronny Stolz und Marcus Hankel (Ballenstedt) die Nase vorn. Sie waren als einziges Team schneller als Tomeischel allein. Allerdings gerade einmal um eine Minute. 15 Sekunden hinter dem Solo-Piloten kamen Tobias Altermann und Christopher Müller (Ballenstedt) auf Platz zwei der Teamwertung vor Tobias sowie Rainer Köthe. Die Sieger von 2007, Matthias Rieche und Kay Ritzau, mussten in diesem Jahr mit Rang vier vorlieb nehmen.

Rainhard Miosga, der Vereinschef des MSC Westerhausen, zeigte sich sehr zufrieden mit dem Rennverlauf und der Resonanz der Sportler. Mit über 100 Startern bewegte sich das Feld auf einem ähnlichen Niveau wie im vergangenen Jahr. Viele Hobby-Fahrer, die nicht in Vereinen organisiert sind, nutzten einfach die Möglichkeit, an dem Drei-Stunden-Rennen teilzunehmen.

Einer von ihnen war Daniel Heiß. Der 24-jährige Gernröder fährt seit drei Jahren Cross. Doch beim Drei-Stunden-Rennen in Ballenstedt war er das erste Mal mit seinem Freund Martin Schweigert (23) aus Ditfurt am Start. Nach einem dritten Platz bei der Clubmeisterschaft in Westerhausen hatte er auf ein gutes Abschneiden in Ballenstedt gehofft, doch am Ende reichte es nur zu Platz 25. "Das geht ganz schön auf die Pumpe, der Boden ist sehr wellig und der Lenker flattert", meinte er und zog vor den Einzelstartern den Hut. "Ich fahre nur zum Hobby", betonte Heiß, der in Westerhausen Clubmitglied ist, aber auch keine Landesmeisterschaft mitfährt. Das Fahren habe ihm sein Opa mal beigebracht, als er elf oder zwölf war. Den Traum von der 6 000 Euro teuren Maschine konnte er sich aber erst vor ein paar Jahren nach der Zerspaner-Lehre erfüllen. "Meine Eltern sind nicht so begeistert davon."

Anders sah es dagegen Reiner Köthe (44). Er startete bereits das dritte Mal zusammen mit seinem Sohn Tobias (20) in Ballenstedt. "Besser als heute geht es gar nicht. In der Nacht hat es geregnet und der Wind hat die Feuchtigkeit herausgenommen. Der Boden hat jetzt einen Super-Grip", schwärmte der erfahrene Crosser, der jetzt nur noch "Just for Fun" unterwegs ist. Am Ende kamen sie immerhin auf den dritten Platz in der Teamwertung, genau wie beim ersten Start 2007. Vielleicht klappt es ja im nächsten Jahr mit dem zweiten Platz. Die jüngsten Starter Kurt Erbe und Dustin Rosplech aus Quedlinburg erhielten auch einen Pokal.