Motorsport Motorsport: Formel 1 verneigt sich vor Fürst Rainier

Monaco/dpa. - Die Formel 1 verneigt sich vor Fürst Rainier. Vordem Klassiker in Monaco am Sonntag (14.00 Uhr/RTL und Premiere)werden Bernie Ecclestone und Max Mosley zusammen mit den Piloten eineSchweigeminute einlegen. Schon am Trainingsdonnerstag wird inAnwesenheit von Rainiers Sohn und Nachfolger Albert eine Messe fürdas am 6. April gestorbene Staatsoberhaupt gelesen. Wegen derdreimonatigen Staatstrauer schnürte der Prinz beim traditionellenBenefizspiel im «Stade Louis II» gegen das von Michael Schumachergeführte Fahrerteam seine Fußballschuhe nicht.
Im strömenden Regen kassierte die Formel-1-Elf trotz desFührungstores durch ihren Kapitän vor etwas über 1000 Zuschauern eine2:4-Niederlage. Immerhin wurde der Ferrari-Star am Dienstagabend vonden Fans gefeiert - es war Balsam. Nach Pleiten, Pech und Pannenhofft der siebenmalige Weltmeister beim PS-Roulett im Spielerparadieseinmal mehr auf einen Neuanfang und wünscht sich schlechtes Wetter.«Wenn wir nur zehn Prozent von dem Regen am Sonntag haben, wäre ichschon zufrieden», sagt er vor seinem 150. Grand Prix.
Nach dem Ausfall in Barcelona wegen der Reifenschäden mussSchumacher in der Qualifikation als einer der Ersten starten. Einklarer Nachteil, denn je später man in den Häuserschluchten Vollgasgeben kann, desto mehr Gummiabrieb und mehr Grip findet sich auf demrutschigen Stadtkurs. «Im Rennen kann man kaum überholen und diePosition auf dem Grid macht daher sehr viel aus», sagt Schumacher undübt Selbstkritik: «Die Qualifikation war zuletzt ganz klar unserschwacher Punkt, mal sehen, wie wir es in Monaco hinbekommen.»
Als Letzer am Samstag muss Spanien-Gewinner Kimi Räikkönen auf dieStrecke. «Wir werden um die WM kämpfen und hoffentlich werden wir sieauch noch gewinnen», sagte der Finne vor dem 200. Grand Prix vonMercedes. «Die beiden schnellen Runden am Samstag undSonntagvormittag sind schon fast rennentscheidend», weiß RalfSchumacher. Trotz der guten Ergebnisse in den ersten fünfSaisonrennen ist der Toyota-Pilot skeptisch. «Monaco ist ein sehrholpriger Kurs, was dem TF105 nicht gerade liegt», sagt er. «LetztenEndes gehen wir aber zuversichtlich ins Rennen und wollen Gas geben.»Nachdem es zuletzt Spekulationen gab, dass die Japaner wegen einernicht vorliegenden Lizenz mit Punktabzug bestraft werden sollten, gabPräsident Mosley Entwarnung.
In der Fahrer-Wertung bleibt Ralf Schumacher mit 14 PunktenFünfter hinter Fernando Alonso (44/Spanien) im Renault, seinemTeamkollegen und Vorjahressieger Jarno Trulli (26/Italien), KimiRäikkönen (17/Finnland) im McLaren-Mercedes und Giancarlo Fisichella(14/Italien) im zweiten Renault. Der fünfmalige Monte Carlo-SiegerMichael Schumacher hat mit zehn Punkten einen Zähler mehr gesammeltals Nick Heidfeld im BMW-Williams und liegt aussichtslos zurück.«Michael Schumachers Erfolge in Ehren - ich habe ja zusammen mit ihmvor elf Jahren im Benetton-Team seinen ersten WM-Titel gefeiert -,aber er ist zu alt», stichelt Renault-Teamchef Flavio Briatore in der«Bunten».