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Motorboot Motorboot: Dirk Kott kaum zu bremsen

Von Frank Harnack 09.07.2001, 15:42

Znin/Dessau/MZ. - Platz eins im ersten und der dritte Rang im zweiten Lauf reichten für den Triumph. Dabei plagten den Muldestädter im zweiten Lauf technische Probleme mit den beiden Auspufftüten. Sein Vorsprung schmolz, und die Verfolger holten erst auf und ihn dann auch ein. Mit letzter Kraft rettete er sich ins Ziel. Der ursprünglich vorgesehene dritte Lauf wurde von den Veranstaltern auf Grund der schlechten Witterung - Sturm und hoher Wellengang machten ähnlich wie in Dessau vor einigen Wochen das Fahren nahezu unmöglich - abgesagt.

Probleme mit der Technik kennt Kott in dieser Saison zur Genüge. In Pisek führte er in allen drei Läufen das Feld souverän an und schied dreimal aus. In den ersten beiden Durchgängen traf ihn eine Mitschuld. Die Schnur seines Sicherheitsschalters wickelte sich beim Fahren um die Lenksäule, und riss den Schalter schließlich heraus, was den sofortigen Stop des Motors nach sich zog. "Ich habe das einfach zu spät mitbekommen", ärgerte sich Kott hinterher. Im dritten Durchgang platzte ihm in der letzten Runde der Motor. Ein Kolbenschaden wirkte sich auf alle vier Zylinder aus. "Als ich das gesehen habe, dachte ich nur, prima, jetzt kannst Du wieder von vorn anfangen", kommentierte Kott das Desaster. Drei Wochen lang stand er abends nach Dienstschluss in seiner Werkstatt und versuchte den Motor wieder aufzubauen. "Manchmal dauerte das bis 22 Uhr", macht der Dessauer deutlich. Rechtzeitig vor dem Rennen in Polen war das Triebwerk aber wieder einsatzfähig. Kott kann jetzt wieder optimistisch nach vorn blicken.

Der Sieger des Dessauer Kornhausrennens bestreitet am kommenden Wochenende einen weiteren Lauf zur Internationalen Deutschen Meisterschaft in Berlin-Grünau. Im August steht dann der Saisonhöhepunkt auf dem Programm. In Italien geht es für Kott um den EM-Titel in der 350er-Klasse. Kotts Teamkollege beim MBC Elbe, Frank Schulze, erlebte in Polen ein rabenschwarzes Wochenende und das ausgerechnet bei der Weltmeisterschaft der 750er. Im Training zählte der Roßlauer mit zu den Schnellsten, was für das Rennen hoffen ließ. Doch als es ernst wurde, ließ die Technik den MBC-Fahrer im Stich. Elektronik-Probleme raubten dem Motor immer mehr Leistung, Schulze wurde langsamer und fiel zurück. Zwar kämpfte er sich in jedem Lauf ins Ziel, am Ende reichte es für ihn aber nur zu einem enttäuschenden achten Platz. Den Titel sicherte sich der Italiener Daniele Roda vor dem Berliner Ullrich Rochel.

Für die nächsten Rennen will Schulze aber noch ein As aus dem Ärmel ziehen, und zwar einen Motor Marke Eigenbau. "Wenn der richtig läuft, müssen sich die Italiener warm anziehen", deutet Kott, der über das Projekt Bescheid weiß, das Potenzial des neuen Triebwerkes an.