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Motocross-WM Motocross-WM: Saubere Fahrten im Schlamm von Teutschenthal

Von Karola Waterstraat 16.05.2005, 20:26

Teutschenthal/MZ. - Ein überglücklicher Sieger bei strahlendem Sonnenschein: Der Franzose Mickael Pichon holte sich in der Motocross-Königsklasse MX 1 im Talkessel seinen ersten Grand-Prix-Sieg in dieser Saison. In der niedriger motorisierten MX 2 nahm der Australier Andrew McFarlane den Großen Preis mit nach Hause.

Wohl niemand in der Motocross-Arena missgönnte Mickael Pichon den Erfolg. Vor einem Jahr war der Franzose bei der Qualifikation auf dem Zielhang schwer gestürzt und trotz Schmerzen an den Start gegangen. Viele hatten das noch in Erinnerung. Dieses Jahr lieferte Pichon nun mit zwei überlegenen Laufsiegen eine mehr als beeindruckende Vorstellung. Einmal mehr war eine super Qualifikation Grundlage für den Erfolg, bei der sich der Motocrosser aus Le Mans mit vier Tausendstel auf den Neuseeländer Ben Tonwley die fünfte Pole im fünften Lauf geholt hatte.

Weltmeister im Pech

Weniger glücklich verlief der GP für den Dauerrivalen und achtfachen Weltmeister, den Belgier Stefan Everts. Der WM-Führende stürzte im ersten Umlauf kurz nach dem Start und musste das Feld von hinten aufrollen. Revanche glückte im zweiten Rennen mit Platz zwei, aber deutlichem Rückstand auf Pichon. Ausbügeln konnte Everts die vorherige Schlappe damit nicht. Er verfehlte die Podiumsplätze, die neben Pichon der Neuseeländer Joshua Coppins (4 / 4) und der Belgier Joel Smets (2 / 8) einnahmen.

Während in der MX 1 der Deutsche Daniel Siegl in der Qualifikation hängen blieb und mit Collin Dugmore nur ein DMSB-Fahrer versuchte, an die MX-Weltelite Anschluss zu halten, ruhten die Hoffnungen der deutschen Fans vor allem auf Max Nagl in der MX 2, der als einziger Deutscher die komplette WM-Serie fährt. Der 17-Jährige bezeichnet den "Talkessel" als seine Lieblingsstrecke und ein Platz unter den Top Ten war sein Ziel. Doch ein technischer Schaden sorgte bereits Sonnabend für Ärger, und auch ein Sturz im ersten GP-Lauf ließ das Ziel in weite Ferne rücken. Im zweiten lief es etwas besser, und mit Rang zehn erreichte Nagl sein Minimal-Ziel.

Lokalmatador zufrieden

Hoffnung macht der Auftritt des mit einer Wildcard fahrenden Marcus Schiffer, der dem MSC Teutschenthal angehört und gerade erst eine Verletzung auskuriert hat. Mit Rang 25 am Ende war der ebenfalls erst 17-Jährige bei seinem ersten WM-Auftritt zufrieden.

Zufrieden mit der Grand Prix war auch der neue Rennleiter des MSC Teutschenthal, Andreas Kosbahn. Zwar hatte Dauerregen den "Talkessel" bis Sonntag früh in eine Schlammpiste verwandelt, doch die 20 000 Zuschauer sahen Sonntag bei guten Wetter spannende Rennen. Kosbahn: "Es war eine der erfolgreichsten Weltmeisterschaften seit mehr als zehn Jahren. Das macht Hoffnung für die Zukunft."