Limericks der MZ-Leser IV

Verspielt
Ein Pferd und sein Jockey aus Halle,
die gingen sehr spät in die Falle.
Sie taten verpennen
das ganz große Rennen.
Das Heu ging verloren dem Stalle.

Ruinös
Ich habe 'ne Freundin in Thale.
Die findet doch mit einem Male
zu teuer das Rauchen.
Ab jetzt will sie schlauchen.
Und das ist für mich das Fatale.

Tierfreund
Die Grit sprach zum Peter aus Köthen:
"Man ist ohne Geld stets in Nöten.
Verkauf dein Getier.
Zum Trost lass ich dir
ganz sicher die letzten paar Kröten.

Nachtfrust
Es war in 'nem Zelt, nah bei Aken,
da wälzten sich zwei in den Laken.
Es herrschte nur Frust.
Nicht's war's mit der Lust.
Sie wurden zerstochen von Schnaken.

Gedankenlos
Frau Schmidt und ihr Mann fuhr'n aus Jessen
schon früh mit dem Auto nach Hessen.
Am Ziel kam der Mann
ganz ohne Frau an,
die hat er am Rastplatz vergessen.

Ausgenommen
Ein Mann, der aufstieg zum Brocken,
der wollte im Gasthof dort zocken.
Er verlor leider
Geld, sowie Kleider.
Nach Haus ging's im Slip und auf Socken.

Entnervt
Zum Bootsmann da sprach auf der Elbe
sein Chef: "Du singst immer dasselbe.
Ich fall bald ins Koma,
denn nur La Paloma
das ist doch vom Ei nicht das Gelbe."

Autsch
Es war mal ein Jüngling aus Calbe,
der trank in der Kneipe zehn "Halbe".
Im Weg 'ne Laterne -
dann sah er nur Sterne.
Die Wunde, die kühlt er mit Salbe.

Gierschlund
Es stand in 'ner Kneipe in Schleesen
ein Kerl mit drei Mündern am Tresen.
"Bei uns auf Sirius
gibt's keinen Spiritus,
drum Schnaps her!" rief lautstark das Wesen.

(Harald Kriegler)

Der Wittenberger Martin Luther
sprach zu sich: "Lag es an der Butter,
mein Käthchen aus dem Kloster kam,
mit Gottes Hilfe ich sie nahm
und, oh Wunder, wird sie Mutter!

"Herr Käthe", Martin Luthers Weib
braute Bier zum Zeitvertreib
das ihm so herrlich mundete
und seinen Korpus rundete
bis daraus ward einvoller Leib!

Wittenberg im Mittelalter
war ein häßlich kleiner Falter
dank Luther wurde er ganz groß
bis heute und das ist famos
und bleibt es bis ins hohe Alter.

Die Elbe floss zwar an der Flanke
doch Wittenberg lag an der Schranke
das ist seit Jahren nun vorbei
dank neuer Brücken ihrer zwei
und dafür sagt ein jeder Danke.

(Hans-Joachim Völkel, Wittenberg)

Ein Handwerkerlehrling aus Köthen,
der war jüngst in ganz großen Nöten.
Er sah zwar 'nen Spalt,
doch er fand keinen Halt -
er wollte 'ne Holzkiste löten!

Ein Fahrradfahrer aus Halle,
der dacht' seine Luft vorn wär' alle.
Er konnt's nicht begreifen
und pumpt auf seinen Reifen,
doch der platzt mit riesigem Knalle.

Ein Autofahrer aus Peißen,
der könnt' sich die Haare ausreißen.
Erwollt' nach Berlin,
doch da kam er nie hin
und landet statt dessen in Meißen.

Ein Aktienbesitzer aus Köthen,
dem gingen jüngst Tausende flöten.
Die Bank hat's nicht gestört,
doch er war empört
und ist nun in ganz großen Nöten.

(Hans-Jürgen Kaufmann, Lieskau)

Ein Hobbybastler aus Roßbach
dem ging dauernd die Uhr nach.
Er wollte sie stellen
da fing der Hund an zu bellen.
Jetzt wird er immer zu spät wach.

Ein Bademeister aus Lunstädt
war am FKK-Strand immer sehr nett,
besonders zu den Frauen,
wohl um sie anzuschauen.
Jetzt kriegt er von seiner Frau sein Fett.

Ein gewisser Herr Becker aus Leimen
verfuhr sich und kam nach Zweimen.
Dort wollte er Tennis spielen
mit einem von Vielen.
Aber er fand nicht einen.

(Detlef Landgraf)

Die Annemie aus Dessau-Rosslau
bot bei RTL manch schöne Schau.
Wie war die Jury gemein!
Das musste nicht sein
Doch wir mögen sie hier - ganz genau!

(Sonja Sternberg, Dessau)

Für einen Angler aus dem Geiseltal
wurde das Warten zu einer besonderen Qual.
Er musste sich erst sputen,
um den Tagebau zu fluten.
Doch dann fing er einen Riesen-Aal.

Ein Bauer auf seinem Feld in Sachsen
tut mit den Touristen flaxen:
Die dümmsten Bauern gibt es dort,
denkt nur an das alte Wort,
wo die größten Kartoffeln wachsen.

(Roland Theile)

Die Magdeburger sehn in Halle
ihre Editha in einer Falle.
Hier wird besichtigt ihr edles Gebein.
Der Otto soll deshalb sehr sauer sein.
Sie bleibt in diesem Falle in Halle.

(Anja Ende)

Eisleben - gelegen im Harzvorland/
durch Luther und das Wiesenfest bekannt/
Touristen aus nah und fern besuchen unsere Stadt/
die so viele Reize hat/
so sei das Kloster Helfta hier genannt.

(Erhard Demmer)

In Eisleben lebte ein Küster,
der liebte die Frau`n wie ein wüster.
Im Alter, sodann
sprang das Rheuma ihn an,
Für die lauschigen Nächte nun büßt er.

(Monika Makowski, Eisleben)