Kanu-WM Kanu-WM: Wetter stellt Kanuten vor «neue Herausforderung»
Penrith/Hamburg/dpa. - Der erste Wettkampftag der Kanu-Slalom-Weltmeisterschaften in Australien ist vom Winde verweht worden. DieQualifikationsrennen im Kajak-Einer der Damen und im Canadier-Einerder Herren wurden deshalb von Donnerstag auf Freitag verlegt. Dannfinden in Penrith auch die Vorläufe der Herren im Kajak-Einer sowieim Canadier-Zweier statt. Der Deutsche Kanu-Verband (DKV) hofft inallen vier olympischen Disziplinen auf Podestplätze.
Am Donnerstag wehte der Wind derart heftig über den Olympiakursvon 2000, dass der Weltverband ICF zunächst die Wettkämpfe um vierStunden verschob und sie schließlich ganz absagte. «LautWetterprognose wird der Wind zwar schwächer, aber am Donnerstag noch nicht schwach genug», sagte Jean-Michel Prono, das für Slalomverantwortliche ICF-Mitglied. Die von einer Militärwetterstationbezogenen Daten prognostizierten aber für Freitag Besserung: Dannwird vom frühen Morgen bis zum Sonnenuntergang gepaddelt.
«Im Kopf der Sportler wird durch so eine Verlegung etwasdurcheinander gewirbelt, aber das dürften sie verkraften», sagteBundestrainer Jürgen Köhler. Im großzügig angelegten WM-Zeitplanmacht die Verlegung keine Probleme. Einige Sportler haben dadurchzwischen Qualifikation und Halbfinale aber keinen Ruhetag - einVorteil für erfahrene Kanuten. «Man muss sich seine Kräfte besser einteilen», sagte der Olympia-Dritte Stefan Pfannmöller(Halle/Saale).
Pfannmöller (Halle) war einer der Aktiven, die im Tatendranggebremst wurden. «Die Verlegung ist eine neue Herausforderung», sagteder Europameister, der in dieser Saison viel Zeit dem Studiumwidmete. «Ich bin schnell, aber nicht konstant.» Im Vorfeld derWettkämpfe gab es am künstlichen Wildbach in Penrith Ärger über denKurs. Im Canadier seien die Linksschläger bevorteilt, beschwertensich verschiedene Nationen, unter anderem Deutschland. «Da hab ichmich gestern drüber aufgeregt, heute ist das vorbei. Dann muss ichhalt einfach schneller fahren», lautete die Kampfansage vonPfannmöller.
Auch die deutschen Kanutinnen warten auf ihren Start. «MandyPlanert fühlt sich gut und stark», sagte der 72 Jahre alte Damen-Coach Günter Brümmer über die Europameisterin. «Aber erstim Halbfinale wird sie zeigen, was sie wirklich kann.» Sie zähltneben der Kölner Vize-Weltmeisterin Jennifer Bongardt zu denMedaillenhoffnungen.