Jugendtrainer der Woche: Jugendtrainer der Woche: Hartmut Gothe braucht den Kick

Sangerhausen/MZ. - Der Sport, das ist für Hartmut Gothe vor allem der Fußball. Und das nicht nur als Coach beim VfB Sangerhausen. Seit rund 45 Jahren hat ihn der Ball in seinen Bann geschlagen. Spieler, Trainer, Vorsitzender eines Hobby-Fußballvereins, Lenker, Denker und Leiter als Sportfunktionär - es gibt nichts, was Hartmut Gothe nicht macht. Und warum das alles? "Ganz einfach, weil ich eben fußballverrückt bin", antwortet er lächelnd. Und kommt gleich darauf auf seine Trainer-Tätigkeit zu sprechen: "Es macht Riesenspaß, mit den Jungs zu arbeiten. Es ist doch auch ein sozialer Aspekt. Schließlich wollen wir den Jugendlichen und Heranwachsenden sinnvolle Perspektiven geben."

Eine Perspektive auf dem Fußballfeld ist die Hoffnung, möglichst erfolgreich zu sein. Dafür tut der ehemalige Lehrer, der heute bei einer Leiharbeitsfirma beschäftigt ist, alles. "Er führt genau Tagebuch, arbeitet Trainingssequenzen akribisch genau heraus, liest Lehrbücher und Fachzeitschriften", erklärt seine Frau. Und sie fügt lächelnd hinzu: "Die Termine, an denen seine A-Jugend spielt, sind sozusagen heilig. Es gibt an sich kein Ereignis, welches ihm wichtiger wäre."

Dabei benötigt Anne Gothe schon ein gehöriges Maß an Verständnis, kommt ihr Hartmut doch manchmal nach den Spielen ziemlich mürrisch und in Gedanken versunken nach Hause. "Ein Spiel sofort abhaken? Das geht überhaupt nicht. Schon gar nicht nach Niederlagen. Meine Frau lässt mich dann in Ruhe, geht mir einfach aus dem Weg. Am Sonntagabend setzt sich das aber meistens. Nur manchmal beschäftige ich mich noch tagelang mit den Spielen", fügt der Trainer hinzu. Halbe Sachen liegen ihm nun mal nicht: "Ich brauche diesen Kick, ich will den Erfolg. Und mein Sohn André ist genau so." Nur gut, dass Annerose Gothe sich längst an diesen Fußball-Fanatismus gewöhnt hat. Ihr Mann erkennt das an: "Meine Frau hat da ein ziemlich dickes Fell." Und das wiederum ist ein großes Kompliment!