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Irakli schnell wie ein Hase

Von Gottfried Schalow 03.01.2005, 20:06

Halle/MZ. - Fragt man die HFC-Kicker nach den guten Vorsätzen für das neue Jahr, ist die Antwort so einstimmig wie zu fast vergessenen Volkskammerzeiten: Das verkorkste Fußballjahr 2004 ganz schnell vergessen! Beim Hallenturnier in Chemnitz, fast ohne Vorbereitung nach Weihnachtsbraten und Silvesterumtrunk, waren schon einige fußballerische Leckerbissen gegen die durchweg höherklassig spielende Konkurrenz von Union Berlin, Energie Cottbus, Erzgebirge Aue und Chemnitzer FC zu sehen. Am Montag staunte dann der bei den Halleschen Leichtathletik-Freunden als Fitnesstrainer tätige Klaus Peschka über die Sprintqualitäten eines Großteils der Mannschaft.

"Seit einem guten halben Jahr betreue ich die HFC-Fußballer im Konditions-und Ausdauerbereich, und das fast regelmäßig einmal in der Woche", erzählt Peschka über seinen Nebenjob. Am Montag waren Sprints über 30 Meter mit Anlauf und aus dem Stand auf dem Programm. "Einige haben nachgewiesen, dass sie mit etwas Spezialtraining durchaus auch in der Leichtathletik bestehen könnten. Andere sind nicht die Schnellsten und müssen das auf ihrer Position auch nicht sein, schlugen sich trotzdem recht wacker", war Peschka zufrieden. Schnell wie ein Hase war vor allem Irakli Gemazashvili. Nach 3,24 Sekunden blieb die Uhr stehen. Michel Petrick und Sven Hartmann waren nur unwesentlich langsamer.

Mit dabei bei der (zumindest in der schnellen Fraktion) willkommenen Abwechslung waren in der Brandbergehalle auch zwei Talente vom sächsischen Landesligisten Hausdorfer SV: Der Stürmer Tino Bergmann (22), der in den letzten 13 Spielen zehn Tore gemacht hat, und der vielseitig im Mittelfeld einsetzbare Marcus Hausmann (24).

Der Verein aus Hausdorf, einem ansonsten kaum erwähnenswerten Fleckchen Erde mitten in Sachsen zwischen Colditz und Geithain gelegen, machte vor ein paar Monaten erstmals im Fußball Schlagzeilen wegen der geplanten, aber bislang nicht zustande gekommenen Fusion mit dem 1. FC Lok Leipzig. So entdeckten auch die Späher aus der Umgebung das bislang so unscheinbare Hausdorf. HFC-Manager / Trainer Lutz Lindemann wurde ebenso auf Hausmann und Bergmann aufmerksam wie Loks Erzrivale Sachsen Leipzig. "Der HFC hat einen guten Namen, das wissen wir auch in Hausdorf. Deshalb gab es kein langes Zögern, als das Angebot zum Probetraining kam", sagt Marcus Hausmann, der auch schon für den FV Dresden-Nord gekickt hat. Eine Woche werden die beiden, die am Wabbel-Stadion eine denkbare "Investition für die Zukunft" (Lindemann) sein könnten, in Halle bleiben. Ein dritter Testkandidat wird morgen aus Holland erwartet: Marvin Dolion könnte sogar eine sofortige Verstärkung für die Abwehr sein.