Interview mit Lance Armstrong Interview mit Lance Armstrong: «Wünsche mir 50 Jahre keinen Stress»
Paris/dpa. - Wie sieht Ihre Zukunft aus, wenn Sie die Champs-Élysées verlassenhaben?Armstrong: «Weiß ich noch nicht genau. Zuerst fahre ich mit meinenKindern ein bisschen an den Strand, trinke Wein und Bier. Ich brauchejetzt eine lange private Periode. Dann werde ich zum Teamzurückkehren, taktisch ein bisschen helfen und im Hintergrundarbeiten.»
Wer kann Ihre Nachfolge als Toursieger antreten?Armstrong: «Ivan Basso ist für die nächsten Jahre die Zukunft desRennens. 2006 wird die Tour sehr interessant und es wäre nicht fairzu sagen, der Sieger steht nur da oben, weil ich nicht mehr da bin.»
Wie beurteilen sie ihren langjährigen Herausforderer Jan Ullrich,der fünf Mal an Ihnen scheiterte?Armstrong: «Jan ist sehr speziell. Ich habe nicht gescherzt, alsich immer sagte, er ist das größte Talent von uns allen. Ein bisschenweniger Gewicht und ein wenig mehr Kondition, und er könnte die Tournoch mehr als einmal gewinnen. Das wäre das erste, was ich empfehlenwürde, wenn er in unserem Team wäre. Er hat die Tour immer in denersten zehn Tagen verloren.»
Wie funktioniert Ihr Team ohne die Lichtgestalt Lance Armstrong?Armstrong: «Wir brauchen ein amerikanisches Gesicht, damit dieAmerikaner begeistert bleiben. Wir haben hoffnungsvolle junge Leutewie Tom Danielson und Jaroslaw Popowitsch und mich würdeinteressieren, wie George Hincapie zurecht kommt, wenn er sich vollauf die Tour konzentriert. Ein Mann, der bei Paris-Roubaix Zweiterwird und hier die Königsetappe in den Pyrenäen gewinnt, muss schonetwas ganz Besonderes sein.»
Wie kommen Sie und Ihr Körper ohne Leistungssport zurecht?Armstrong: «Ich fahre vielleicht ein bisschen Mountainbike,bestreite Triathlons oder laufe Marathon. Nicht, um zu gewinnen. Sovielleicht 2:30 Stunden - das reicht.»