Hannover 96 Hannover 96: Tarnat hört im Sommer mit 38 auf

Hannover/dpa. - Dieließen den ältesten Feldspieler der Fußball-Bundesliga am vorigenFreitag auf der Rückreise vom Auswärtsspiel in Frankfurt hoch leben.«Das war sehr ansprechend», lobte Tarnat die Gesangskünste. SeinAlter ist für ihn kein großes Thema. «In der nordamerikanischenEishockey-Liga NHL gibt es Profis, die sind 42 oder 43 und machenviel mehr Spiele als ich», argumentiert der Routinier, der bei denNiedersachsen einen Stammplatz als Linksverteidiger hat.
Ein Patentrezept, wie man auch im vorgerückten Fußball-Alter gegenwesentlich jüngere Stürmer bestehen kann, hat Tarnat nicht. «Wichtig ist der Spaß am Fußball. Wenn ich mal im Auto sitze und merke, duhast keine Lust, dann ist es vorbei», erklärte der 19-maligeNationalspieler. Davon kann noch keine Rede sein, auch wenn es mehrzwickt und zwackt als vor zehn Jahren. «Prellungen und kleinereVerletzungen erfordern schon längere Regenerationsphasen als früher»,bekennt der Profi, dessen harte Distanzschüsse bei allen Torhüterngefürchtet sind.
1990 begann seine Bundesliga-Karriere beim MSV Duisburg. 2004holte ihn sein ehemaliger Mitspieler und Trainer Ewald Lienen zuHannover 96. «Er ist ein absoluter Führungsspieler», lobt 96-CoachDieter Hecking den Routinier. Trotz seiner großen Erfahrung ist derlangjährige Bayern-Profi weder Kapitän noch Mitglied im96-Mannschaftsrat. «Die jüngeren Spieler sollen mehr Verantwortungübernehmen. Und ich glaube, das ist so auch gut», erläutert Tarnatseine Gründe, in diesem Fall eine Führungsrolle abzulehnen.
Nicht nur in Hannover, wo er unlängst sogar seinen Bernhardiner«Rüdiger» zum Training mitbringen durfte, genießt Tarnat großeWertschätzung. Bayern-Manager Uli Hoeneß hat ihm schon vor Jahreneinen Job als Scout beim Rekordmeister angeboten. «Ich gehe davonaus, dass das Wort gilt», sagt der Fußball-Oldie. Im Sommer 2008soll endgültig Schluss auf dem Platz sein. Die Rückkehr nach Münchenist fest eingeplant.
Aber bereits zwei Mal konnten ihn seine Frau und sein Sohn zurFreude der 96-Führung und der Fans überreden, noch ein Jahr inHannover dranzuhängen. «Diesmal wäre mein Hund dran. Aber der kannnicht sprechen», scherzte der Profi. Und wenn Rüdiger drei Mal bellt? «Dann bleibe ich bei meiner Meinung», sagte Tarnat.