1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Handball: Handball: Wildcats droht der freie Fall

Handball Handball: Wildcats droht der freie Fall

Von KARL EBERT 10.11.2008, 21:55

HALLE/MZ. - Obwohl die Mannschaft stark verjüngt worden war und mit Arne Kühr ein neuer Trainer das Sagen hatte, glaubte man, wieder um die ersten vier Plätze mitspielen zu können. Diverse Rückschläge waren dabei eingeplant, der Abstiegskampf allerdings nicht.

"Doch schon am ersten Tag der Vorbereitung begann die Misere", erinnert sich Union-Geschäftsführer Burkhard Gräßler. Während Kreisläuferin Peggy Hesse sich beim Trainingsauftakt das Knie verdrehte, informierte die ehemalige Spielführerin Kati Hähner den Vorstand über ihre erneute Schwangerschaft und meldete sich für die Saison ab. Im zweiten Testspiel der Vorbereitung zog sich Neuzugang Sofia Fialekova einen Spiralbruch in der Wurfhand zu. Die Slowakin absolvierte noch kein Pflichtspiel. Wenige Tage später im Trainingslager in Dänemark erwischte es die frischgebackene Junioren-Weltmeisterin Janine Urbannek. Eine Kreuzbanddehnung zwang sie für die ersten vier Punktspiele auf die Tribüne.

Im Landesderby gegen den HSC Magdeburg zog sich Debby Aubrecht eine Schultereckgelenksprengung zu. Sie wurde mittlerweile in Heidelberg operiert, bekam bis Weihnachten absolute Ruhe verordnet und beginnt im Januar mit der Reha. Seit drei Wochen plagt sich die neue Spielführerin Ina Schaarschmidt mit Wasser im Knie herum und kann nur Kurzeinsätze absolvieren. Ihr droht ein operativer Eingriff, wenn die Schmerzen unerträglich werden. Und zu allem Überfluss hat sich das Comeback von Fialekova von Dezember auf frühestens Januar verschoben. Sie knickte beim Lauftraining um und erlitt einen Haarriss im Mittelfuß. "Über die verschiedenen Monate sind uns gleich sechs Stammspielerinnen ausgefallen. Der Kader ist so ausgedünnt, dass Trainer Arne Kühr keine Reserven mehr hat und mittlerweile auf Carina Messerschmidt aus der Reserve zurückgreifen muss", erklärt Gräßler. Der Geschäftsführer stellte sich zugleich vor den Trainer. "Wir machen aus der Verletztenmisere keine Trainer-Diskussion. Vielleicht kommt ja der Staffelfavorit Garßen-Celle am Sonnabend in dieser Situation gerade recht. Diese Partie ist eine gute Chance, um wieder aufzustehen", meint Gräßler.

Damit der Wunsch der Führungsetage in Erfüllung geht, muss aber auch Kühr sich etwas einfallen lassen. Höhen und Tiefen wechseln bei seinen Damen zu abrupt. Wenn Spielmacherin Frances Günthel ausfällt, wie durch die Rote Karte beim 22:32-Debakel in Stemmer geschehen, ist niemand da, der die Fäden zieht. Das Wort Abstieg nimmt bei Union noch niemand in den Mund. "Dieses Szenario wäre fatal. Dann stünden wir als Leistungszentrum auf der Kippe und unser guter Nachwuchs hätte keine Vorbilder mehr", sagt Gräßler.