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Handball Handball: Trümpfe zwischen Pfosten «geparkt»

10.10.2004, 18:39

Wittenberg/MZ. - Grün-Weiß-Trainer Thomas Eckleben: "So eine Leistung wünscht man sich des Öfteren."

Die Gastgeber hatten nur in der Anfangsphase Abstimmungs-Probleme. Leipzig ging in der vierten Minute durch Marco Steinbeck 3:2 in Führung und untermauerte seine Ambitionen, beide Punkte nicht kampflos den Wittenbergern zu überlassen. Doch schon nach der ersten Tempoerhöhung der Eckleben-Schützlinge geriet der sächsische Motor ins Stottern, Robert Szép Kis, Sebastian Tietz und Matthias Schwalbe sorgten für eine schnelle Kurskorrektur zugunsten des Tabellenzweiten (10:6). Der LVB bemühte sich zwar in der Folgezeit, das Ergebnis freundlicher zu gestalten, doch mangelnde Effektivität im Angriff sowie ein glänzend aufgelegter Maik Engel im Wittenberger Tor degradierten das Vorhaben zum schnöden Versuch. Kuriose Situation: Im Gefühl des sicheren Sieges wollte Kis vom Punkt die hohe Kunst einen platzierten Drehwurfs demonstrieren, aber der Ball blieb an der Handfläche kleben und erreichte noch nicht einmal den Strafraum (23.). Halbzeitstand: 17:7.

Nach der Pause änderte sich am bestehenden Kräfteverhältnis überhaupt nichts. Leipzig hatte sich längst mit den Statistenrolle abgefunden, auf der Gegenseite tobten sich René Seifert, Steffen Bödemann und René Knabe nach Herzenslust aus. Beim Stand von 25:10 (40.) war auch dem letzten der etwa 700 Zuschauer klar, wer gegen 19 Uhr das Parkett als Gewinner oder Verlierer verlassen würde. Zweite kuriose Situation: Steffen Bödemann (48.) wollte bei einem Tempogegenstoß ganz tief in die Trickkiste der Artistik greifen, doch seine kleine Zirkusnummer - Drehung vor dem Abwurf - war nicht von Erfolg gekrönt. Ein Wittenberger Trumpf machte auch im zweiten Abschnitt einen Stich nach dem anderen: Keeper Christian Brandt. Mit sehenswerten Paraden kaufte er den sächsischen Angreifern reihenweise den Schneid ab, nach dem Abpfiff nahm er die Glückwunsche von Maik Engel entgegen. Unisono: "Mit unserer Leistung können wir heute zufrieden sein. Den Erfolg hat sich jedoch die ganze Mannschaft verdient." Coach Eckleben mit Siegermiene: "Unser Tempo konnten die Leipziger nie mitgehen. Vielleicht hatten sie auch einen schlechten Tag. Nachdem es uns gelungen war, LVB-Angreifer Stefan Fricke zu neutralisieren, wurde die Leipziger Gegenwehr immer schwächer.

Für Wittenberg spielten: Christian Brandt, Maik Engel, René Knabe (2), Tobias Scheinert, Steffen Bödemann (10), Jens Große (1), Matthias Schwalbe (3), Sven Kuhne (1), Raik Nathow (2), Sebastian Tietz (5), Robert Szép Kis (4), René Seifert (4).

TuS Radis Grün-Weiß Wittenberg II 33:27

Auch in diesem Jahr gab es für die Wittenberger im Derby beim TuS Radis nichts zu holen. Es ist schon ein Phänomen: Jedes Mal, wenn dieses Match vor der Tür steht, läuft Krzysztof Zubrzak zur Höchstform auf. Mit seine 18 Toren besiegte er die Grün-Weißen fast im Alleingang. Dabei begann die Partie ausgeglichen. Radis legte vor, Wittenberg egalisierte durch Tore von Nico Meckel, Torsten Heller und Marco Korbien das Ergebnis. Als Neuzugang Torsten Raddatz das 6:5 erzielte, wusste zu diesem Zeitpunkt noch kein Anhänger aus der Lutherstadt, dass dies die einzige Führung der Gäste bleiben sollte. Denn ab sofort liefen die Schützlinge von Trainer Gerald Rietz ständig einem Rückstand hinterher, bis zur Pause zogen die Hausherren auf 14:11 davon.

Nach der Pause schafften die Wittenberger durch Torsten Raddatz, Nico Meckel und David Kunze schnell den Anschluss (15:16). Der Ausgleich wollte aber einfach nicht fallen. Radis zog wieder davon, Zubrzak lief zu Höchstform auf. In der ersten Halbzeit hatten die Grün-Weißen ihren Ex-Kollegen noch gut im Griff (5 / 3), nach der Pause spielte er mit ihnen Katz und Maus. Weder Deckung noch Torhüter kamen mit seinen Würfen zurecht. Trotz Manndeckung nutzte er seinen Chancen konsequent. Da im Angriff der Gäste noch einige gute Möglichkeiten ausgelassen wurden, wuchs der Vorsprung der Hausherren uneinholbar an (28:24,30:26).

Da Trikot des SV Grün-Weiß trugen: Schwalbe, Kraatz, Kunze (5 / 2), Heller (3), Fuchs (2), Schüßler (1), Raddatz (4), Olle (3 / 2), Meckel (8), Merten, Korbien (1).

TSG Wittenberg Grün-Weiß Wittenberg III 24:26

Im Kellerduell der Liga erkämpften sich die Grün-Weißen ihre ersten Saisonpunkte. Die Dramaturgie entsprach dem Schnittmuster der letzten Begegnungen: offenes Match bis zum Abpfiff. Die Überraschung bildeten aber diesmal die Angriffsreihen. Eine solche Toreflut hätte sonst für beide Saisonspiele gereicht. Die Grün-Weißen konnten sich von Anbeginn einen leichten Vorsprung erspielen, Oliver Schulze (zehn Tore) führte klug Regie und erwies sich als sicherer Vollstrecker. Auch über die Kreis-Positionen agierte der spätere Gewinner effektiv. Die TSG blieb zu diesem Zeitpunkt vor allem durch Patrick Gerlach im Match. Ihm gelang in der ersten Hälfte einfach alles, am Ende standen acht Treffer auf seinem Konto. Beim Stand von 13:12 für die Grün-Weißen wurden die Seiten gewechselt.

In der zweiten Hälfte dasselbe Spiel. Die Regionalliga-Reserve legte vor, der Gegner schaffte stets den Ausgleich. Trotzdem versäumte es die TSG, wie schon in den Partien zuvor, die sich bietenden Chancen oder Überzahlsituationen für eine eigene Führung zu nutzen. Die Entscheidung fiel in den letzten drei Minuten. Beim Stand von 23:23 nutzte der Gewinner der Partie mehrere technische Fehler seines Kontrahenten zu drei erfolgreichen Konterläufen. Mehr als etwas Resultats-Kosmetik gelang den Gelb-Schwarzen dann nicht mehr.