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Handball Handball: Rivera trifft guten Freund

Von Steffen Brachert 16.08.2007, 18:48

Dessau-Roßlau/MZ. - 19 Uhr wird es am Freitag für den Dessau-Roßlauer HV ernst. Erstmalig beim hochkarätig besetzten Champions Cup dabei, trifft die Pysall-Sieben in der Bernburger Bruno-Hinz-Halle auf Banik Karvina, ehe es am Sonnabend gegen IFK Skövde (10 Uhr) und BM Granollers (18 Uhr) geht. Sonntag, 13 Uhr, beginnt in der Dessauer Anhalt-Arena die Finalrunde. Gegen 20.30 Uhr wird der Champions-Pokal überreicht. Bleibt ein mittleres Handball-Wunder aus, darf Pysall dann nur zusehen.

"Wir wollen uns so teuer wie möglich verkaufen. Aber wir müssen realistisch bleiben: Wir treffen auf Teams der deutschen und europäischen Spitzenklasse", sagte Pysall, froh, dass Heiko Hufnagel und Max Berthold ihre Blessuren überwunden haben. Vier komplette Spiele in drei Tagen stehen an. "Da ist jede Entlastung für die Stammsieben gefragt." Einer kann nicht helfen: Jonathan Rivera.

"Wir warten sehnsüchtig auf seine Rückkehr", gestand Pysall, ohne eine Prognose stellen zu können, wann der Spanier wieder zurückkehrt. "Laufen und springen geht schon, werfen nicht." Pysall kennt diese Art Verletzung. "Wir dürfen kein übertriebenes Tempo an den Tag legen. Johnny muss vor allem schmerzfrei werden."

Vor zwei Monaten wurde Dessaus Spanier bei einem Schulterexperten in Bonn operiert. Das Labrun-Band im Schultereck-Gelenk war Schuld an den ständigen Schmerzen gewesen. Ein halbes Jahr lang quälte sich der 28-Jährige, ohne dass es besser wurde. Jetzt, in der Reha, ist vor allem Geduld gefragt. "Ich will lieber später als früher anfangen", ist Rivera vorsichtig geworden, auch wenn die Untätigkeit auf der Bank nervt. Vor allem gegen den spanischen Erstligisten BM Granollers, gegen seine Landsleute, hätte Rivera gern gespielt. "Eine gute Mannschaft mit großer Tradition", lobt der Spanier und freut sich vor allem auf das Wiedersehen mit seinem guten Kumpel Raul Campus. Der 29-Jährige stammt wie Rivera aus Valencia - und ist ein Linkshänder.

Als Rivera das erzählt, horcht Pysall kurz auf. "Kann der nicht hier bleiben?" Rivera lacht. Nach dem Turnier werden der US Cretail und BM Granollers in Dessau übernachten. Rivera hat sich schon als Stadtführer angeboten. "Auch wenn ja sonntags hier nicht so viel los ist."

Pysalls als Spaß getarntes Interesse hat einen einfachen Grund: "Wir haben zwei starke Torhüter und eine gute erste Sieben", lobt der Trainer. "Doch ohne Johnny haben wir gerade einmal drei gesunde Rückraumspieler." Zwei gestandene Alternativen wären gut, sind finanziell aber schwer zu stemmen.

Unklar ist, ob der Tscheche Pavel Krizek kommt. Der 28-Jährige, zuletzt beim Regionalligisten HaSpo Bayreuth unter Vertrag, war im Probetraining - und hat ein Dessau-Roßlauer Angebot vorliegen. Allerdings gibt es Konkurrenz aus Dubai. Krizek, aus Pilsen kommend und lange bei Dukla Prag unter Vertrag, hat schon einmal bei Al Etahad in Quatar gespielt - und dort in der Region einen guten Eindruck hinterlassen. Bis nächsten Mittwoch soll eine Entscheidung fallen.

Champions-Cup-Karten gibt es in Dessau bei Presse-Kinzel, in der Touristinfo oder Sonntag ab 12 Uhr an der Tageskasse.