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Handball Handball: Partystimmung in Stadthalle

19.10.2003, 12:33

Wittenberg/MZ. - Matthias Schwalbe mit strahlenden Augen: "Es scheint, dass sich die Mannschaft langsam findet und es mit dem SV Grün-Weiß wieder bergauf geht. Der Abstieg ist für uns sowieso kein Thema. Auch ich habe heute eine bessere Leistung gezeigt, als in den letzten Begegnungen."

Die Frage des Tages: Wechselt der Wittenberger Kapitän Sebastian Tietz mit sofortiger Wirkung zum Zweit-Bundesligisten Dessau, oder bleibt er in der Lutherstadt? Tietz kurz und knapp: "Von diesem Gerücht habe ich aus der Zeitung mit den vier Buchstaben erfahren. Es soll aber eine offizielle Anfrage des Dessauer HV an den Vorstand des Vereins gegeben haben. Für mich steht jedoch fest: Bis zum Saisonende bleibe ich Kapitän meiner Mannschaft."

Schon in der Anfangsphase drückten die Gastgeber der Partie mit einer Mischung aus Teamgeist und absolutem Siegeswillen ihren Stempel auf. Matthias Schwalbe, Sven Kuhne, Tobias Scheinert und René Knabe harmonierten als perfektes Abwehr-Bollwerk, zwischen den Pfosten zeigte Keeper Maik Engel sehenswerte Reflexe. Im Angriff übernahmen Jens Große, Carlos Swoboda sowie Sebastian Tietz die Verantwortung, die erste Drei-Tore-Führung (7:4) war das Ergebnis kollektiver Entschlossenheit (12.). Die Gäste begnügten sich in dieser Phase mit der Rolle des schnöden Statisten, das Feuerwerk kreativer Ideen wurde auf der anderen Seite abgebrannt. Bis zur Halbzeit hatten sich die Grün-Weißen einen komfortablen 17:12-Vorsprung erarbeitet, die Pausen-Gespräche der Fans bekamen einen anderen Umgangston.

Im zweiten Abschnitt knüpften die Wittenberger zunächst nahtlos an die gute Leistung der ersten 30 Minuten an, Swoboda, Tietz, Große, Schwalbe und Bödemann bauten den Vorsprung auf 21:14 (34.) beziehungsweise 25:17 (42.) aus. Danach leisteten sich die Gastgeber erste Unachtsamkeiten im Angriff. Potsdam nutzte diese Fehler konsequent aus, Göran Böhm und Enrico Bolduan machten das Match wieder spannend (30:28).

In der Schlussphase spielten die Grün-Weißen erneut ihre entscheidenden Trümpfe aus: Team- und Kampfgeist. Jens Große agierte als umsichtiger Regisseur plus kühler Vollstrecker, Bödemann riss mit dem Tor zum 32:29-Endstand die Zuschauer endgültig von den Sitzen der Stadthalle. Der Schütze nach dem Abpfiff überglücklich: "Dass die Mannschaft so eine tolle Abwehr-Leistung zeigen kann, hätte ich nie gedacht. Auch wenn wir in der nächsten Woche wieder verlieren sollten: Der nächste Sieg kommt mit Sicherheit."

SV Grün-Weiß Wittenberg Roßlauer HV Jahn 22:21

Die Gastgeberinnen erwischten zwar den besseren Start (5:2), doch nach mehreren Zeitstrafen in Folge erzielte Roßlau in der 21. Minute den 7:7-Ausgleich. Kurzum: Die Wittenberger Abwehr agierte nie entschlossen genug. Der HV Jahn nutzte dieses Manko konsequent aus und sorgten immer wieder für ein ausgeglichenes Kräfteverhältnis. Halbzeitstand: 12:10.

Nach dem Wechsel wählte Grün-Weiß-Coach Jörg Nitsche ein anderes Deckungs-System, der SV Grün-Weiß zog auf 15:11 davon (36.). Trotz dieses Vier-Tore-Vorsprungs zog keine Ruhe in die Wittenberger Aktionen ein, beste Angriffs-Möglichkeiten blieben ungenutzt. Roßlau spielte konzentriert weiter, schaffte erneut die Egalisierung des Ergebnisses (16:16) und stand schon mit einem Bein auf der Siegerstraße. Die Entscheidung zu Gunsten der Lutherstädter fiel in der 59. Minute. Torhüterin Diana Noack parierte einen Wurf der Gäste, im Gegenzug erzielte Spielführerin Sandra Reuter den Endstand. Nitsche erleichtert: "Gegen Roßlau zu gewinnen, hätte ich mit etwas leichter vorgestellt. Am Ende zählen nur die zwei Punkte."

Für den SV Grün-Weiß spielten: Diana Noack, Stefanie Krüger, Katja Richter (9 / 6), Sandra Reuter (6), Antje Kurzhals, Doreen König (je 2), Nadin Skirl, Anne Henning, Anja Seiffert (je 1), Kerstin Bucher, Silke Petters, Stefanie Möbius.