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Handball Handball: Niederlage als Abschiedsgeschenk

02.10.2005, 17:50

Wittenberg/MZ. - Weber erklärend: "Aufgrund der beruflichen Verpflichtungen von Mario Bode war keine andere Lösung möglich. Zudem stehen wir mit 0:12 Punkten das Schlusslicht der Nordstaffel."

Ein paar Meter weiter saßen die Spieler des Vereins versammelt auf dem Parkett und versuchten, die 24:33-Niederlage gegen den TSV Anderten kollektiv zu verdauen. Der zweifache Torschütze Michael Schulze niedergeschlagen: "Wir haben uns einfach zu viele technische Fehler geleistet." Teamkollege André Möller, der noch zu den besten der Mannschaft gehörte: "Anderten war nicht besser, hat aber unsere Mankos gnadenlos bestraft. Mit meiner Leistung kann ich nicht zufrieden sein. Denn wir haben wieder verloren." Regisseur Robert Szép Kis fasste sich gleich selber an die eigene Nase: "Ich war heute ein Totalausfall. So etwas ist mir in meiner bisherigen Karriere noch nie passiert."

Wittenberg agierte zwar von Anbeginn mit viel Engagement, doch eine hohe Fehlerquote in Abwehr und Angriff verhinderte den Spurwechsel Richtung Siegerstraße. Anderten nutzte geschickt die technischen Schwächen des Kontrahenten aus, startete einstudierte Tempogegenstöße und führte stets mit ein, zwei Toren Vorsprung (5:7, 8:9, 11:13). Zudem stellten sich die Niedersachsen schnell auf die Spielzüge der Wittenberger ein, als Kis "Personenschutz" erhielt, wurde der Unterschied zwischen beiden Teams immer deutlicher. Halbzeitsand aus Sicht der Lutherstädter: 12:16.

Nach dem Wechsel avancierte die Begegnung endgültig zum "munteren Scheibenschießen". Jeder Schuss ein Treffer hieß das Motto, der TSV war eindeutig Chef im Ring. Auf Wittenberger Seite zeigten zumindest Maik Engel, André Möller, Michael Schulze und Tobias Scheinert Regionalliga-Niveau, Leistungsträger wie Robert Szép Kis, Jörg Schröter oder Matthias Schwalbe gingen im selbst praktizierten Mittelmaß unter. Spätestens beim Stand von 18:25 (47.) war die Frage nach dem Gewinner der Partie beantwortet, die Stimmung in der Halle nahm kongruent mit dem Ergebnis ab. Möllers Schlusswort: "Wir müssen uns erst noch finden."

Wittenberg: Maik Engel, Christian Brandt, Michael Schulze (2), Matthias Schwalbe (1), Tobias Scheinert (5), David Kunze (1), Andreas Olle, Thomas Metting, Torsten Fuchs (2), Jörg Schröter (3), Nico Meckel (1), Robert Szép Kis (1), André Möller (7)

nVERBANDSLIGA

SV Grün-Weiß Wittenberg II TuS 1947 Radis 37:34

In einem torreichen Derby bezwangen die Grün-Weißen ihren alten Rivalen aus Radis 37:34. Beide Mannschaften legten ohne großes Abtasten los wie die Feuerwehr. Wittenberg ging durch Matthias Fuchs, Marco Korbien und Andreas Schröder in Führung, Radis blieb keine Antwort schuldig. Bis zum 13:13 war die Partie ausgeglichen, doch dann setzten sich die Hausherren durch Tore von Michael Schulze, Sebastian Kraatz und Marco Korbien ab. Halbzeitstand: 20:15 für die Rietz-Schützlinge.

Nach der Pause ließ die Konzentration bei einigen Grün-Weiß-Akteuren nach und die Gäste verkürzten Tor um Tor. Wie auch in den letzten Jahren, war Krzysztof Zubrzak (15 Treffer) trotz Manndeckung nicht zu stellen. Immer wieder fand er beim Freiwurf eine Lücke oder konnte seine Nebenleute in Szene setzen. Doch an diesen Tag gab es auf Wittenberger Seite einen, der die 15 Tore von Zubrzak noch übertraf. Matthias Fuchs fand stets eine Lücke in der Radiser Abwehr und kam am Ende auf 20 Tore. Beim Stand von 33:31 setzten sich die Lutherstädter vorentscheidend auf 36:31 ab und sicherten sich den Sieg. Gastgeber-Trainer Gerald Rietz: "Unsere Angriff war heute in Ordnung, doch in der Deckung müssen wir uns in den nächsten Spielen deutlich steigern."

Wittenberg: Schwalbe, Wagefeld, Pfennig (2), Schröder (2), M. Schulze (1), Schering, Schüßler, M.Fuchs (20 / 5), Korbien (7), Kraatz (5), Engel

nLANDESLIGA

TSG Wittenberg Jessener SV II 22:23

Bis Mitte der ersten Halbzeit waren die Gastgeber am Drücker. Dem druckvollen Kombinationsspiel um TSG-Kapitän Martin Busch hatten die Gäste zunächst nichts gleichwertiges entgegensetzen. Da Abwehrchef Holger Krause auch die Deckung gut organisierte war die zwischenzeitliche Drei-Tore-Führung der Wittenberg hoch verdient. Die TSGer versäumten es jedoch schon in dieser Phase, weitere Chancen in Tore umzumünzen. Jessen nutzte seine Chancen einfach konsequenter und verkürzten bis zur Pause auf 12:13.

Nach Wiederanpfiff erspielten sich die Gastgeber immer wieder klarste Chancen, doch die Tore machten die Gäste. In dieser Phase waren die TSGer regelrecht von der Rolle. Die Gäste brauchten sich nur auf die beiden torgefährlichsten Wittenberger Schützen, Christian Kietz (4) und Martin Busch (9), zu konzentrieren. Bei einer 21:17-Führung (50.) versäumten es die Elsterstädter jedoch ihrerseits, die Vorentscheidung zu erzielen. Plötzlich waren die Einheimischen wieder im Match. Sie verkürzten auf 22:23 und hatten Sekunden vor dem Ende noch die Chance auf den Ausgleich. Fazit: Die Niederlage müssen die Wittenberger selbst zuschreiben. Zum einen sündigten sie im gesamten Verlauf mit ihren Chancen und besaßen eine zu hohe Fehlerquote. Zudem strahlten sie nicht von allen Positionen Torgefahr aus, der Deckungsverband zeigte in Eins-zu-Eins-Situationen deutliche Schwächen.

Wittenberg: Bischoff, Bäck, Kietz (4), Mattheß (1), Busch (9 / 4), Böttcher, Kuhn, Richter (4), Krause (2), Höse, Gerlach (1), Bölke (1)

Jessen: Zwicker, Liebmann (5), Berger (2), Richter (7 / 5), Gebhardt (1), Große, Schäde (4), Schwarzer (4), Tuppat

nALTE HERREN

Blau-Rot Coswig SV Grün-Weiß Wittenberg 17:28

Die Grün-Weißen spielten von Anfang sehr konzentriert, nutzten die sich bietenden Möglichkeiten mit aller Konsequenz und gingen schnell 9:2 in Führung. Bei besserer Chancenausbeute hätten die Lutherstädter sogar noch deutlicher vor leigen können, doch einige Konter wurden nicht genutzt. Wittenberg führte schon nach den ersten 30 Minuten deutlich 13:6, nach dem Wechsel zogen sie vorentscheidend auf 20:8 davon.

Vor allem Sven Blumenthal (7 Tore) und Frank Biermann (6) waren von der blau-roten Abwehr einfach nicht zu bremsen. Im Endeffekt trugen sich alle Wittenberger Feldspieler in die Torschützenliste ein. Die Gäste feierten zudem in Coswig ihren höchsten Saisonsieg.

Wittenberg: Dieter Olle, Sven Blumenthal (7), Frank Biermann (6), Uwe Kunert (4), Torsten Weber (1), Steffen Weis (1), Uwe Bayreuther (1), Matthias Schwarzer (3), Uwe Kotzsch (3), Dirk Pusch (2)