Handball-Nachwuchs: Handball-Nachwuchs: Über 600 Fans erleben Krimi

Halle/MZ. - In einem wahren Handball-Krimi rangen sie den Südmeister TSG Ketsch nach dem 19:19 im Hinspiel mit 22:21 (13:9) nieder. Vor der Rekordkulisse von mehr als 600 Zuschauern entwickelte sich eine Partie, in der Union beim 14:9 (26.) und 22:17 (48.) bereits zwei Mal wie der sichere Sieger aussah.

Doch die Gäste bewiesen unbändige Moral und Kampfgeist und gestalteten die Schlussphase zu einem echten "Herzkasper", wie viele der Schweiß gebadeten Zuschauer anschließend feststellten. Aber das störte die überglücklichen Union-Mädchen, die die Unihalle binnen weniger Minuten nach dem Abpfiff in ein Sektbad verwandelt hatten, überhaupt nicht. "Jetzt werden wir nur noch feiern und die Nacht zum Tag machen", sagte Spielführerin Stephanie Lingk, die sich in der Endphase an das deprimierende Halbfinale vor zwei Wochen gegen Kleenheim (20:25) erinnerte. "Als Ketsch Tor um Tor näher kam, habe ich gezittert. Aber man kann nicht immer mit fünf Toren gewinnen. Im Finale zählt, wer eins mehr geworfen hat", bemühte sie eine alte Weisheit und stürzte sich wieder in die siegestaumelnde Runde ihrer Teamkameradinnen.

Und die werden wohl erst später begreifen, was sie wirklich geleistet haben. "Dieser Erfolg ist für den Verein eminent wichtig. Damit haben wir deutschlandweit wieder ein Zeichen gesetzt. Jetzt müssen wir höllisch aufpassen, dass wir unsere Talente auch halten, denn die Spione sind überall", sagte Union-Präsident Bodo Meerheim, der weiß, dass nicht nur die nach Blomberg wechselnde Cassandra Engel angesprochen wurde.

Union, Tor: Julia Plöger, Victoria Munck; Feld: Judy Martin 6, Susan Welle, Tina Böhme 3, Tina Wendler, Katrin Lucka, Annika List 2, Julia Strasser, Carina Messerschmidt 4, Luisa Hofmeister, Stephanie Lingk, Cassandra Engel 4, Carolin Lingner 3; Außerdem: Sandra Zschach, Katja Dietrich; Trainer Rainer Reppe, Michael Zita