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Handball Handball: Keine Angst vor möglichem Heimweh

Von Stefan Thomé 18.07.2008, 17:36

Weißenfels/MZ. - Sie überlegen nicht lange: "Handballprofi", schießt es bei der Frage, was sie einmal beruflich machen wollen aus Marius Herda (Tagewerben) und Maximilian Gruszka (Starsiedel) beinahe gleichzeitig heraus. Für dieses hohe Ziel wechseln die beiden 12-jährigen Handball-Talente vom Weißenfelser HV nach den Ferien an eine Sportschule und spielen ab dann für andere Clubs.

"Max und Marius waren tragende Säulen unserer D-Jugend." Michael Herda Trainer WHVMarius, der im Goethegymnasium Weißenfels zuletzt die 6. Klasse besuchte, geht nach Magdeburg und wird dort beim städtischen Bundesligisten SC mit der D-Jugend in der der Oberliga Sachsen-Anhalt auf Torejagd gehen. Sein Freund Maximilian wechselt indes vom Agricolagymnasium Hohenmölsen an das Sportinternat Leipzig und wird für den Zweitligaclub Concordia Delitzsch in der C-Junioren-Oberliga auflaufen.

Vor Heimweh haben beide keine Angst, obwohl sie getrennte Wege gehen. "Ein paar der neuen Klassenkameraden kennen wir ja bereits", betont Maximilian. "Ich wollte schon immer auf die Sportschule", freut sich Marius ebenso vielmehr, dass es geklappt hat.

Entbehrungen nehmen beide dafür gerne in Kauf. Ihr Alltag dreht sich ohnehin um den Handball und alles was mit körperlicher Bewegung zu tun hat. Maximilian opfert sogar einen Großteil der Ferien für sein Hobby, dass er so gerne zum Beruf machen will. Eine Woche fährt er mit seiner Familie nach Österreich. Der Rest ist mit Training und Vorbereitung gefüllt. "Ich habe bereits einen Trainingsplan bekommen", sagt er. Zusätzlich gibt es noch einwöchiges Handball-Camp, bevor es wieder ans Lernen geht. Marius verbringt eine Woche bei seiner Oma und fliegt dann mit seinen Eltern auf die portugiesische Insel Madeira. Den Rest der Ferien gestaltet er ebenfalls mit Training und Sport.

Mit dem WHV wurden Marius und Maximilian Bezirksmeister und standen in der Endrunde zur Landesmeisterschaft. Dort wurde Marius Herda in den beiden vergangenen Jahren jeweils zum besten Spieler gewählt. Beim Aufnahmetest in Magdeburg hatte er entsprechend kein Problem, die erste Runde gegen 94 Mitkonkurrenten zu bestehen und nach dem zweiten Durchgang einen der begehrten Sportschule-Plätze zu ergattern. Für Maximilian reichte es hier nicht ganz. Doch beim Test in Leipzig setzte er sich mit seinen Resultaten an die Spitze aller Anwärter.

Für den WHV sei der Weggang laut Trainer Michael Herda ein herber Verlust: "Max und Marius waren tragende Säulen unserer D-Jugend. Es wird sehr schwer sie zu ersetzten." Neben den Möglichkeiten, die sich für die zwei 1,60 Meter großen Jungs nun auftun, sieht Herda auch für die verbleibende Nachwuchs-Mannschaft eine Chance. "Jetzt müssen andere Spieler Verantwortung übernehmen", beschreibt er den ohnehin stetigen Entwicklungsprozess einer Jugendmannschaft und hofft auf neue Talente.