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Handball Handball: Hoßbach wird zur tragischen Heldin

12.02.2009, 18:03

BERNBURG/MZ/JSCH. - Nach einer herzerfrischenden Partie gegen Calbe hatte das 25:25-Unentschieden leider einen kleinen Wermutstropfen, weil der mögliche Erfolg durch einen gehaltenen Siebenmeter mit Nachwurfchance 16 Sekunden vor dem Abpfiff durch die Bernburgerin Nadine Hoßbach nicht genutzt werden konnte.

Trotz des zögerlichen Beginns stabilisierte Anhalt seinen Spielrhythmus schnell und führte bis zur elften Minute mit 5:2. Das rechte Flügelgespann Sandra Golembowski und Eileen Bong manövrierte die TSG-Abwehr mehrfach gekonnt aus. Doch diesen Glanzlichtern folgten unnötige Ballverluste, welche die Gäste wieder auf Tuchfühlung (20. / 7:7) kommen ließ. In diesem Zeitraum zogen die Hausherrinnen selbst aus doppelter Überzahl kein Kapital und gerieten sogar in Rückstand (22. / 7:8). Doch die Anhalt-Sieben zog danach ein neues Register und kam mit dem Angriffsdoppel Stefanie Wiedensee sowie Hoßbach auf der linken Gäste-Abwehrseite erfolgreich durch. Bis eine Minute vor dem Halbzeitpfiff stand es so 11:9 für Bernburg. Jedoch egalisierten (11:11) die Gegnerinnen bis zur Pause noch.

Mit frischen Kräften, forcierte Anhalt das Tempo und zog mit 15:12 in Front (35.). Auch der Wiedereinsatz der langzeitverletzten Aileen Adolph schien der Anhalt-Vertretung weiterhin Flügel zu verleihen, denn es hieß Mitte der zweiten Spielhälfte 20:16. Hierfür sorgte in erster Linie die dynamische Hoßbach, die aus allen Lagen zwölf sehenswerte Treffer erzielte.

Im aktuellen Spielverlauf zeigte sich dann, dass Calbe zunehmend von seiner Erfahrung profitierte und Tor um Tor aufholte (56. / 23:23). Während die TSG-Sieben den Ausgang der Auseinandersetzung relativ leicht wieder mitbestimmen konnte, taten sich die Anhalt-Aktiven immer schwerer. Unter größtem kämpferischen Einsatz gewonnene Bälle in der Abwehr wurden jetzt in der Vorwärtsbewegung zu leichtfertig vergeben und damit der mögliche Heimsieg verschenkt. Schließlich übernahm Hoßbach in der entscheidenden Szene des Spiel die Verantwortung und wurde zur tragischen Heldin. Gleich nach dem Schlusspfiff wurde die Schützin von allen Mannschaftskameradinnen getröstet, im Gefühl beim 25:25 einen Punkt gewonnen und nicht einen Zähler für den SV Anhalt verloren zu haben.

Bernburg: Becker, Jantke, Rienecker (1 Tor), Golembowski (5), Hoßbach (12 / 4), Keske, Balliet, Adolph, Arnold, Knop, Bong (6), Wiedensee (1), Wiesner