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Handball Handball: Gelungene Feinabstimmung

18.01.2004, 15:19

Wittenberg/MZ. - Kurzum: Die Aufgaben-Verteilung funktionierte reibungslos, eine neu entstandene Hackordnung ist nicht zu übersehen. Jens Große entpuppt sich immer mehr zum Regisseur mit Vorbild-Wirkung, Kapitän Sebastian Tietz glänzte als umsichtiger Abwehr-Organisator. Große locker aber selbstkritisch: "Jeder hat seine Aufgabe innerhalb der Mannschaft begriffen. Zudem ist jetzt alles klar geregelt. Mit meiner Leistung bin ich jedoch nicht zufrieden."

Coach Thomas Eckleben sichtlich entspannt: "In der ersten Halbzeit sind meinen Schützlingen nur wenige Fehler unterlaufen. Torwart Maik Engel hat zudem fast jeden Ball gehalten. Mit dem vierten Sieg in Folge haben wir das Abstiegsgespenst erst einmal aus der Lutherstadt vertrieben." Etwas wurde den etwa 600 Zuschauern in der Stadthalle schon in der Anfangsphase deutlich bewusst: Parallel zu den Erfolgen steigt auch das Selbstbewusstsein der Spieler, Carlos Swoboda oder Matthias Schwalbe demonstrierten bei Einzel-Aktionen gewachsene Cleverness plus Mut zum Risiko. Bei den Gästen boten lediglich Stephan Fricke (9) sowie Florian Landusch (8) gehobenes Regionalliga-Niveau, Abspiel- oder Schrittfehler bremsten ihre Aufholjagd zusätzlich aus. Bis zur Pause zogen die Wittenberger auf 17:12 davon, die Frage nach dem Gewinner dieser Partie war zu diesem Zeitpunkt eigentlich beantwortet. Einziger Ansatz zur Kritik: Nach der Auswechslung von Große und Tietz blieben raffinierte Anspiele an den Kreis akute Mangelware. In der Anfangsphase des zweiten Abschnitts lieferten die Eckleben-Schützlinge ein Kontrast-Programm zu den ersten 30 Minuten ab. Die Fehlerquote explodierte, Potsdam blies zu kollektiven Aufholjagd. Bis zur 56. Minute (28:26) glaubten die mitgereisten Anhänger aus der Messestadt noch an einen möglichen Teilerfolg, erst der gehaltene Siebenmeter von Maik Engel legte den Grundstein zum erneuten Wittenberger Doppelpunktgewinn.

Für den SV Grün-Weiß standen auf dem Parkett: Christian Brandt, Maik Engel, René Knabe (5), Tobias Scheinert (2), Steffen Bödemann (4), Jens Große (6), Matthias Schwalbe (1), Sven Kuhne, Raik Nathow, Torsten Raddatz, Sebastian Tietz (5), Carlos Swoboda (7).

SV Grün-Weiß Wittenberg II HG 85 Köthen II 28:31

Am 4. Mai 2002 haben die Verbandsliga-Handballer des SV Grün-Weiß ihr letztes Heimspiel verloren, gegen Köthen ist diese Serie nun gerissen. Die Gäste erwischten den besseren Start, waren meist einen Tick eher am Ball als die Wittenberger und setzten schnell zum Spurwechsel Richtung Siegerstraße an. Bei den Grün-Weißen vertrat Andreas Schröder den erkrankten Kapitän Nico Meckel im Angriff hervorragend und warf zudem sieben Tore. Die Hausherren liefen im ersten Abschnitt ständig einem Rückstand hinterher, Schwächen in der Chancenverwertung (vier vergebene Siebenmeter) bremsten ihre Aufholjagd zusätzlich aus. Halbzeitstand: 14:12 für die HG Köthen. Nach dem Wechsel drängten die Gastgeber noch vehementer auf den Ausgleich. André Möller übernahm mehr Verantwortung und erzielte sogar die zwischenzeitliche 18:17-Führung. In der Schlussphase setzten die Wittenberger noch einmal alles auf eine Karte, doch in der Deckung zeigten sie deutliche Schwächen.

SV Grün-Weiß Wittenberg Blau-Rot Coswig 22:19

Dem Wittenberger Trainer Jörg Nitsche war die gute Laune nach dem Sieg im Spitzenspiel deutlich anzumerken: "Meine Mädels agierten zwar ziemlich verkrampft, doch am Ende ist alles gut gegangen. Unser Saisonziel ist und bleibt der Oberliga-Aufstieg." Die Gastgeberinnen begannen gegen den Spitzenreiter sehr konzentriert und führten nach zwölf Minuten bereits 5:3. Doch Coswig ließ sich nicht abschütteln, schaffte immer wieder den Anschluss und hatte selbst zur Pause (10:8) noch gute Möglichkeiten, die Begegnung zu gewinnen. Bei den Grün-Weißen ragte im ersten Abschnitt vor allem Torfrau Diana Noack heraus. Mit ihrem guten Stellungsspiel kaufte den Angreiferinnnen des Spitzenreiters schnell den Schneid ab.

Nach dem Wechsel kamen die Gäste besser in Tritt und gingen in der 42. Minute 13:12 in Führung. Nitsche reagierte - Auszeit. Kerstin Hafenstein schlüpfte ab sofort in die Rolle der Regisseurin, Nadine Rötzer zeigte am Kreis Vollstrecker-Qualitäten. Jetzt kam richtig Schwung in die Angriffs-Aktionen der Grün-Weißen, spätestens beim Stand von 18:14 (49.) war auch dem letzten Zuschauer in der Halle klar, wer als Gewinner die Arme in die Luft strecken würde. Nitsche erleichtert: "Die Winterpause war nicht unbedingt ein Vorteil. Alle hatten irgendwie im Hinterkopf, dass sie dieses Match auch verlieren könnten."

Für Wittenberg spielten: Diana Noack, Stefanie Krüger, Stefanie Janihsek (2), Stefanie Möbius, Sandra Reuter (4), Silke Peters (1), Doreen König (2), Anja Seiffert (2), Nadine Rötzer (4), Antje Kurzhals (3), Kerstin Hafenstein (4), Kerstin Bucher.