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Handball Handball: Das riecht nach mehr

Von Sretan Bozic 09.12.2008, 18:32
Grit Jurack jubwelt nach einem Treffer. (FOTO: DPA)
Grit Jurack jubwelt nach einem Treffer. (FOTO: DPA) EPA

Skopje/dpa. - Erst stellten die deutschen Handball-Frauen mit demvorzeitigen Erreichen des Halbfinals einen EM-Rekord auf, dann gabSpielführerin Grit Jurack das EM-Endspiel als neues Ziel aus. «Keinevon uns hat jemals ein Finale bei einem großen Turnier gespielt. Dasist mein Traum, und den wollen wir nun auch realisieren», sagte die31-Jährige. Mit zehn Treffern hatte sie den größten Anteil am 33:22-Kantersieg am Montagabend über Schweden. Noch nie seit Einführung derEuropameisterschaften 1994 hatte sich eine Mannschaft bereits nachdem ersten Hauptrunden-Spieltag für ein Halbfinale qualifiziert.

An die Vorschlussrunde am Samstag in Skopje verschwendenSpielerinnen und Bundestrainer Armin Emrich derzeit aber noch keineGedanken. «Wir haben noch zwei Partien gegen Weißrussland undRussland. Es wäre fatal, sich jetzt auszuruhen. Wir müssen mit dergleichen Spannung und Konzentration zu Werke gehen wie bisher. Sonstverlieren wir unseren Rhythmus», sagte Emrich. Für den Trainer istDHB-Rekord-Torschützin Jurack (bislang 1487 Treffer) die absoluteFührungsspielerin auf dem Feld, aber auch außerhalb. Ein Blickkontaktreicht, es gibt ein blindes Verständnis, berichtete Emrich.

Linkshänderin Jurack trägt vor allem nach dem verletzungsbedingtenAusfall der früheren Welthandballerin Nadine Krause noch mehrVerantwortung. Zudem befindet sie sich in Mazedonien auf Rekordjagd.Am (morgigen) Mittwoch ab 20.15 Uhr gegen Weißrussland bestreitet sieihr 281. Länderspiel. Am Donnerstag (18.15 Uhr) zum Hauptrunden-Abschluss gegen Russland wird sie mit Petra Uhlig, derZweitplatzierten der ewigen Länderspiel-Bestenliste, gleichziehen.

Da Deutschland als Halbfinalist definitiv noch zwei Spiele amWochenende bestreitet, fehlen der gebürtigen Leipzigerin, die für dendänischen Spitzenclub Viborg HK spielt, danach nur noch zweiinternationale Einsätze, um Rekordhalterin Michaela Erler (285Länderspiele) zu überflügeln. «Diese Zahlen sind schön, aber sieinteressieren mich eigentlich nicht», meinte Jurack, die auf dieRückkehr von Krause hofft.

Nach der im zweiten Spiel gegen Serbien erlittenen Schädelprellungsteht noch nicht fest, ob und wann Nadine Krause in Mazedonien wiederauflaufen kann. «Das entscheide ich mit unseren Ärzten», betonte sie.Den Sieg gegen Schweden hat sie in der Halle verfolgt, nachdem siezuvor drei Tage das Bett hüten musste. Weder Krause und Jurack nochEmrich haben einen Lieblingsgegner fürs Halbfinale. Kandidaten sindnach derzeitigem Stand wohl Norwegen oder Rumänien. «Es ist mirvöllig egal, gegen wen wir spielen», meinte Jurack.