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Handball Handball: Aufschwung mit dem neuen Trainer

16.07.2010, 14:50

THALE/MZ/MÄ. - Vor einem Jahr begann mit dem Ausscheiden von Eckhardt Märzke aus den Trainerdiensten der Verbandsliga-Mannschaft ein neuer Zeitabschnitt im Thalenser Handball. Dirk Heinrichs als neuer Trainer war sich der Schwere der Aufgabe, das umformierte und nochmals verjüngte Team in der Verbandsliga zu halten, bewusst. Am Ende stand mit elf Siegen, 14 Niederlagen und einem Remis Platz zehn zu Buche. Danach sah es anfangs nicht aus.

Zwei mitgebrachte Spieler aus Staßfurt waren noch nicht spielberechtigt, also mussten die ehemaligen A-Jugend-Spieler in die Bresche springen. Schnell wurde allen klar, dass Maik Böckel, Felix Lüttge, Terence Tiebe und Phillip Schickhardt die Positionen von Manuel Slawig, Ronny Märzke und Michael John nicht voll ausfüllen konnten. Die ersten Spiele gegen Möckern, Westeregeln, Ilsenburg und Wernigerode gingen dann auch gründlich in die Hose.

Aber gerade im Spiel gegen die den Aufstieg in die Oberliga anpeilenden Wernigeröder zeichneten sich erste Trainingserfolge ab. Eine mit Christoph Dunkel verstärkte Abwehr zeigte über die Spielstände 4:4 (16.); 12:12 (41.), dass man dazugelernt hatte. Motivation war gefragt, als auch noch Post Magdeburg gewann und die SG die rote Laterne der Tabelle übernahm.

Neuzugang Robert Mennecke konnte den doch geschwächten Rückraum stabilisieren und mit seinem Team den ersten Erfolg im Auswärtsspiel in Glinde verbuchen. Diese Leistung wurde in Irxleben noch einmal abgerufen und dann Solpke im Heimspiel deklassiert und schon sah die Handballwelt viel rosiger aus. Wie ungefestigt das junge Team jedoch war, zeigte sich bei der Schlappe von 40:18 in Biederitz und die dann folgende positive Leistung zu Hause gegen den BSV Magdeburg mit 30:21. Als dann der MSV Magdeburg mit 32:26 besiegt wurde, schien das Team zu zufrieden.

Sensation gegen Ilsenburg

Die beiden folgenden Spiele gegen Oebisfelde und Möckern gingen nur verloren, weil man das mannschaftliche Füreinander stark vernachlässigte. Der SG schien die folgende vierwöchige Pause gut zu tun, denn in Ilsenburg gab es das erste Achtungszeichen. Die Hausherren zogen alle Register und beeindruckten die SG in den ersten Spielminuten. Die SG machte viele Fehler. Beim 15:20 (49.) gab keiner mehr einen Pfifferling auf die SG. Die bekam jedoch eine zweite Luft. Über Kampf und Spielwitz gelang es ihnen, zu verkürzen, und mit einem verwandelten Strafwurf zum 24:24 war eine Sensation perfekt. Böttcher, Tiebe und Bartos verdienten sich die besten Kritiken.

Dann folgten wieder zwei Spiele gegen Wernigerode und Post Magdeburg, die in einem Debakel endeten. Warum gab es nur solch gravierenden Leistungsschwankungen? Mit dem Keeper Mark Illig als zweitem Neuzugang musste die SG auch an Westeregeln die Punkte abtreten. Man merkte den Frust, weil jeder wusste, man kann mehr. Diesen Frust bekamen Glinde und Irxleben zu spüren. Zwei gewonnene Spiele erzeugten Selbstvertrauen. Dies war nötig, denn mit dem HSV Haldensleben kam ein direkter Mitabstiegskandidat nach Thale. Ein 36:31-Sieg ließ die SG in der Tabelle weiter aufwärts klettern.

Die Eichen gefällt

Vom Heimspiel gegen die sonst so übermächtigen "Eichen" aus Biederitz träumen einige heute noch. Hatte man auswärts eine Riesenklatsche bezogen, war jetzt Schadensbegrenzung angesagt. Nein, es wurde sogar ein Spiel der Superlative. Beim Stand von 20:18 legten die "wilden Jungen" endlich richtig los. Jetzt zeigte sich, warum man im Training so verbissen gearbeitet hatte und der Schweiß in Strömen floss. Biederitz verließ nach einer 29:22-Niederlage mit hängenden Ohren die Thalenser Sporthalle.

Wie dicht Freud und Leid zusammenliegen, musste die junge Mannschaft dann beim BSV Magdeburg erfahren. Ohne Biss und kraftlos ergab man sich mit einer 23:35-Niederlage. Eine deutliche Ansprache von Trainer Heinrichs und Motivationsarbeit zeigten anschließend in Solpke Wirkung. Die SG spulte hier ein Pensum runter, glänzte mit technischem Spiel und nahm mit guter Leistung von Keeper Illig zwei wichtige Punkte mit. Die SG hatte nach diesem Sieg mit dem Abstieg nichts mehr zu tun und konnte zum vorletzten Spiel zum MSV Magdeburg reisen.

Dass die Gastgeber so stark aufspielten, hatte eindeutig mit vielen vergebenen Chancen der SG zu tun. War die SG platt? Nach einem 14:14 (20.) folgte kollektives Versagen. Weder Torwart noch Spieler bekamen einen Fuß vor den anderen. Der MSV überrannte die SG, die sich in der Kabine über das 15:22 ein Donnerwetter anhören musste. "Nichts ist unmöglich", heißt es und so kniete sich jetzt jeder in das Spiel. In der 40. Minute stand es noch 21:27, aber die Jungs rackerten. In der 50. Minute stand zum Erstaunen aller ein 26:28 an der Tafel und die SG nahm weiter Fahrt auf, Böckel schien dem MSV mit dem 31:31 (57.) endgültig den Zahn gezogen zu haben. Die Harzer wendeten das Blatt und gingen mit einem 35:31 feiernd aus der Halle.

"Es ist eine relativ junge Mannschaft, die Zeit brauchte, sich zu finden. In der zweiten Serie waren wir eine der erfolgreichsten Mannschaften. Man musste im Spiel nicht mehr zweimal hingucken, ob da mein Partner ist. Die Abstimmung stimmt jetzt", fasste Trainer Dirk Heinrichs zusammen. Wichtig sei, dass die jüngeren Spieler Erfahrungen sammeln, um nicht so schnell aus der Ruhe zu kommen, wenn es einmal eng wird.

Spiel ist attraktiver geworden

"Die SG ist in der Lage, jeden in der Staffel zu schlagen, aber auch gegen jeden zu verlieren", resümierte Abteilungsleiter Eckhardt Märzke. Positiv ist für ihn, dass der Kader für die neue Saison zusammenbleibt und auch Trainer Heinrichs für ein weiteres Jahr in Thale arbeiten wird. "Der Verein hat mit Eckhardt Märzke einen Weg eingeschlagen, der den Handball in Thale attraktiver macht. Wenn man sieht, was umgesetzt wurde, spricht es für sich, dass Sportler wieder zurückkommen", schloss Dirk Heinrichs. Er hofft, dass nun mehr Zuschauer kommen. Die Zielstellung für 2010 / 11 ist schon klar umrissen - mindestens Platz sechs - eine ganz starke Hausnummer.